Das US-amerikanische Rüstungsunternehmen Anduril hat ein unbemanntes, modulares, torpedo-ähnliches Unterwasserfahrzeug namens Copperhead auf den Markt gebracht. Varianten davon können als autonome Unterwasser-Kamikazedrohnen selbstständig ihr Ziel finden und bekämpfen. Anzeige Die Copperhead-Unterwasserdrohnen teilen sich in die Copperhead-100 und Copperhead-500 auf. Zusätzlich gibt es beide Varianten auch als M-Version für "Munition", die torpedoähnliche Eigenschaften aufweisen. Beide Varianten unterscheiden sich in ihrer Größe und ihrem Gewicht voneinander. Die Copperhead-100 ist knapp 2,7 m lang und hat eine Breite von etwa 0,32 m. Die Nutzlast beträgt bis 45,35 kg. Die Copperhead-500 ist mehr als 4 m lang, 0,53 m breit und trägt Lasten von bis zu 226,7 kg. Die tatsächlichen Lasten können bei beiden Copperhead-Varianten jeweils variieren und hängen von deren Ausstattung ab. So kann die Copperhead-100-Unterwasserdrohne etwa mit aktiven und passiven Sensoren, akustischem Kommunikationsrelais, Magnetometer, Side-Scan-Sonar und Sensoren zur chemischen Erkennung ausgerüstet werden. Die 100M-Variante kann einen leichten Sprengkopf aufnehmen. Die größere Copperhead-500 kann mit einem Side Scan Sonar, Magnetometer, aktiven und passiven Sensoren ausgestattet sein. Die M-Variante kann einen schweren Sprengkopf tragen. Welche Antriebssysteme die Unterwasserdrohnen verwenden, verrät Anduril nicht, nennt aber für beide eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 30 Knoten (etwa 55,6 km/h), die über Schrauben realisiert werden. Wiederverwendbare Drohne für große autonome Unterwasser-Trägersysteme Ein Hauptaugenmerk hat Anduril auf den Preis gerichtet. Die Unterwasserdrohnen sollen günstig in der Herstellung sein. So ist der Grundkörper relativ eckig ausgeführt, um die Produktion zu vereinfachen und die Kosten niedrig zu halten. Damit sollen pro Jahr Hunderte bis Tausende dieser Systeme produziert und die Kosten für einfachere Torpedos wie Mk 48 und Mk 54 noch deutlich unterboten werden. Einen genauen Preis nennt Anduril aber nicht. Ein Vorteil der Copperhead-M ist ihre Wiederverwendbarkeit. Herkömmliche Torpedos sind verloren, wenn sie ihr Ziel verfehlen, die bewaffneten Copperhead-Varianten können dagegen geborgen, überholt und erneut verwendet werden, verspricht Anduril. Anzeige Das dürfte allerdings nicht allzu oft passieren, denn die autonomen Unterwasserdrohnen können so programmiert werden, dass sie Entscheidungen zur Zielbekämpfung mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) auch selbstständig treffen können. Über Software-Updates sollen die Drohnen auf Bedrohungen durch unterschiedliche feindliche Waffensysteme angepasst werden können. Entwickelt wurden die Copperhead-Unterwasserdrohnen für einen Einsatz von größeren unbemannten Unterwasser-Trägersystemen wie etwa der Ghost Shark, die bereits von der Royal Australian Navy eingesetzt wird sowie Andurils DiveXL. Copperhead ist das wohl erste torpedoähnliche Unterwasserdrohnen-System, das speziell für den Einsatz auf autonomen Unterwassersystemen entwickelt worden ist. Copperheads sollen jedoch auch von Booten und Flugzeugen aus eingesetzt werden können. Lesen Sie auch Australien entwickelt 30 Meter lange autonome Unterwasserdrohne (olb)