Bei einem Treffen der Ramstein-Gruppe in Brüssel hat der deutsche Verteidigungsminister der Ukraine ein neues Waffenpaket in Aussicht gestellt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums soll die Militärhilfe mehr als elf Milliarden Euro umfassen und bis 2029 der Ukraine bereitgestellt werden. Geliefert werden sollen laut Boris Pistorius (SPD) mehr als 1.100 Radarsysteme zur Bodenüberwachung sowie weitere Flugabwehrraketensysteme vom Typ Iris-T. Dies sei Teil von mittel- und langfristigen Planungen, sagte er. Kurzfristig werden laut Pistorius in diesem Jahr vier weitere Iris-T-Systeme plus 300 Lenkflugkörper und 100 Bodenüberwachungsradare geliefert. Hinzu kommen weitere 100.000 Schuss Artilleriemunition, 300 Aufklärungsdrohnen, 25 Marder-Schützenpanzer, 15 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 sowie 120 bodengebundene Luftverteidigungssysteme vom Typ Manpads und 14 Artilleriesysteme. Bereits in den vergangenen Tagen wurden zudem aus eigenen Beständen 30 weitere Patriot-Lenkflugkörper an die Ukraine geliefert. Pistorius sieht weiter dringenden Bedarf für Ukraine Es sei nicht erkennbar, dass es irgendeinen Rückgang der Kampfhandlungen gebe, sagte Pistorius zu den Militärhilfe-Plänen. Russlands Präsident Wladimir Putin nehme weiterhin den Tod von Zivilisten und Kindern in Kauf, wie zuletzt bei den Angriffen auf die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih. Für ihn selbst sei deswegen klar, dass eine militärisch starke Ukraine Unterstützung brauche. Nur dann werde man den Weg für eine Friedenslösung frei machen können. © Lea Dohle Newsletter Was jetzt? – Der tägliche Morgenüberblick Starten Sie mit unserem kurzen Nachrichten-Newsletter in den Tag. Erhalten Sie zudem freitags den US-Sonderletter "Was jetzt, America?" sowie das digitale Magazin ZEIT am Wochenende. Registrieren Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt. Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement. Diese E-Mail-Adresse ist bereits registriert. Bitte geben Sie auf der folgenden Seite Ihr Passwort ein. Falls Sie nicht weitergeleitet werden, klicken Sie bitte hier . Zu dem von Deutschland und Großbritannien organisierten Treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel wurden Vertreter aus etwa 40 Staaten und auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwartet. Umjerow soll über die Lage an der Front informieren und sagen, welche Ausrüstung seine Streitkräfte derzeit am dringendsten benötigen. Zuletzt hieß es in Militärkreisen, dass die Ukraine spätestens Ende des Sommers in große militärische Schwierigkeiten geraten dürfte, wenn Partner nicht weitere Militärhilfen zusagen. Die sogenannte Ramstein-Gruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen wurde ursprünglich von den USA initiiert und geleitet. Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump setzt diese Aufgabe allerdings nicht fort. Sie will die Ukraine und Russland stattdessen möglichst schnell zum Abschluss einer Waffenstillstandsvereinbarung bewegen. Andere Länder befürchten, dass dies zulasten der Ukraine gehen könnte.