NASA steht vor massiven Budgetkürzungen durch Trump-Regierung

Das Weiße Haus unter Donald Trump plant erhebliche Einsparungen beim Budget der US-Weltraumagentur NASA für das kommende Jahr. Bislang ist es nur ein Vorschlag, aber würden die Kürzungen von rund 20 Prozent insgesamt und fast 50 Prozent bei wissenschaftlichen Forschungsprojekten umgesetzt, droht einigen geplanten und bereits weit fortgeschrittenen Missionen das vorzeitige Ende. Obwohl der Vorschlag der Trump-Regierung bisher nicht offengelegt ist, regt sich bereits Protest bei Politikern, Wissenschaftlern und sogar von Trump-Freund Elon Musk. Anzeige Das NASA-Budget soll demnach für 2026 auf insgesamt 20 Milliarden US-Dollar reduziert werden. Für das laufende Jahr stehen der Weltraumagentur noch 25 Milliarden Dollar zur Verfügung, 2024 war es die gleiche Summe. Besonders betroffen ist die Abteilung für Wissenschaftsmissionen. Aktuell wird diese mit rund 7,3 Milliarden Dollar unterstützt, aber für 2026 soll dies auf 3,9 Milliarden Dollar gekürzt werden, geht es nach dem Vorschlag der US-Regierung. Das entspricht einem Einschnitt von 47 Prozent. Wissenschaftsmissionen bedroht Damit stehen einige für die wissenschaftliche Forschung wichtige Projekte auf der Kippe. Zwar sieht der Budgetvorschlag weiterhin die Unterstützung der bereits im All kreisenden Weltraumteleskope Hubble und James Webb vor, aber das neue "Nancy Grace Roman Space Telescope" soll nicht mehr starten. Dabei hatte die Weltraumagentur Anfang dieses Jahr erst erklärt, das nächste große NASA-Weltraumteleskop ist voll im Zeitplan und hat einen Meilenstein absolviert, als es mit seinem Raumschiff verbunden wurde. Zudem sollen zwei Venus-Missionen der NASA zur Untersuchung von Atmosphäre und Oberfläche, die für 2028 bis 2030 geplant waren, sowie Rückholmissionen für Bodenproben vom Mars vorzeitig eingestellt werden. Das "Office of Management and Budget" (OMB), das für den US-Präsidenten den Haushalt der Bundesprogramme überwacht und verwaltet, hat der NASA Ende letzter Woche den Vorschlag für das Budget des kommenden Geschäftsjahres 2026 zugestellt. Die Weltraumagentur hat daraufhin drei Tage Zeit für eigene Anmerkungen und Gegenvorschläge, die in den finalen Haushaltsantrag des US-Präsidenten eingearbeitet werden. Auf dieser Basis wird das Weiße Haus mit dem US-Kongress über das Budget verhandeln, schreibt Ars Technica. Vorschlag untergräbt kommenden NASA-Leiter Auch widerspricht der Budgetvorschlag der bisherigen Haltung des designierten neuen NASA-Leiters. Das Weiße Haus hat Jared Isaacman dafür nominiert, und dieser hatte sich letzte Woche erst für wissenschaftliche Forschung starkgemacht. "Die NASA wird die Wissenschaft voranbringen", sagte er laut Spacenews. "Wir werden ihr wissenschaftliches Talent und ihre Fähigkeiten nutzen, um akademischen Institutionen und der Industrie zu ermöglichen, die Zahl weltbewegender Entdeckungen zu erhöhen. Wir werden mehr Teleskope, mehr Sonden und mehr Rover ins All schicken und uns bemühen, unseren Planeten und das Universum dahinter zu verstehen." Anzeige Allerdings war Isaacman offenbar nicht in den Budgetvorschlag involviert, denn er ist bislang nicht vom US-Senat als neuer NASA-Administrator bestätigt worden. Typischerweise sind nominierte Personen bis zur offiziellen Bestätigung von jeglichen politischen Tätigkeiten ausgeschlossen, die sie danach übernehmen sollen. Kritik von Abgeordneten und Elon Musk Gegenwind kommt auch von Kongressabgeordneten. "Donald Trumps Angriff auf die NASA kommt einer Form nationaler Selbstzerstörung gleich und wird unvorhersehbare Auswirkungen auf die wissenschaftlichen Bemühungen, Forschungsziele und unser Ansehen auf der ganzen Welt haben", erklärte der demokratische Senator Adam Schiff. Der bekannte Trump-Kritiker äußerte zudem Bedenken zur Absage der Rückholmission der Mars-Bodenproben: "Es ist ein Geschenk an China und ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die jahrelang daran gearbeitet haben, das amerikanische Raumfahrtprogramm zum besten der Welt zu machen." Auch Elon Musk, Leiter des Weltraumunternehmens SpaceX und einer der Berater Donald Trumps, zeigte sich bestürzt angesichts der vorgeschlagenen Budgetkürzungen. "Beunruhigend", schreibt Musk bei X. "Ich bin ein großer Befürworter der Wissenschaft, kann jedoch leider nicht an den Budgetdiskussionen der NASA teilnehmen, da SpaceX ein wichtiger Auftragnehmer der NASA ist." (fds)