Rassistische Anzeige in Amtsblatt: "Zurück in die Zukunft, bitte" - ein Kommentar

Sebnitz - Juden- und Fremdenhass stehen inmitten einer "normalen" Stellenanzeige im Sebnitzer Amtsblatt . Ronneys Annonce ist die nächste eklige Entgleisung in einer Reihe von verabscheuungswürdigen Vorfällen der letzten Woche. Dabei hatten wir die Baseballschläger-Jahre hinter uns gelassen. Und müssen nun dorthin zurück. TAG24-Redakteur Erik Töpfer - ein Kommentar. © Steffen Füssel Dachdecker Ronney W. hat es geschafft: In nur neun Worten hat er auf den Punkt gebracht, was bei uns schiefläuft. Dabei hat es Ronney nicht mal versteckt. Es steht da. Unverhohlen und deckblattgroß im Briefkasten jedes Sebnitzers. Ein Blick zurück lässt das fast normal wirken: Am Sonntag fixierten Rassisten eine schwarze Babypuppe in einen elektrischen Stuhl in der Nähe eines Kindergartens in Possendorf. Am Montag erhielt Zwickaus Stadtchefin eine Drohmail mit Anspielungen auf den Nationalsozialistischen Untergrund und den von einem Nazi erschossenen CDU-Politiker Walter Lübcke. Am Dienstag wurde bekannt, dass vier Schüler aus Görlitz mit Nazi-Gesten vor Auschwitz posierten. Und dass sich eine Lehrerin aus Oelsnitz im Erzgebirge versetzen ließ, weil ihr drei Vermummte mit einer Reichskriegsfahne auf dem Parkplatz auflauerten. Am Donnerstag interviewte der "Tagesspiegel" einen Bautzner Lokalpolitiker, der von einem rechten Jugendlichen zusammengeschlagen wurde und daraufhin die Stadt verließ. Und und und.