Düsseldorfer Chirurg hilft den Ärmsten: „Man schenkt ein neues Leben“

Er ist einer der renommiertesten Mediziner Deutschlands: der gebürtige Mainzer Afschin Fatemi. Seit vielen Jahren bereits betreibt er Kliniken, unter anderem auch in Düsseldorf. Doch Fatemi hilft nicht nur den Reichen und Schönen, noch attraktiver zu werden. Er unterstützt auch diejenigen, die es nicht so leicht haben. Seit 2008 behandelt der Mainzer hilfsbedürftige Menschen im Ausland. Mit Unterstützung der Umbrella-Stiftung reist der Mediziner in die entlegensten Winkel der Erde, behandelt dort Menschen, die von Tumoren im Gesichts-, Kopf- und Halsbereich oder Brandverletzungen geplagt werden. Für Fatemi eine Herzensangelegenheit, wie er uns im Interview verrät. Durch die Stiftung haben Sie bereits Hunderten Menschen medizinische Hilfe zukommen lassen. Gibt es Fälle, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind, die Sie besonders berührt haben? Es gibt viele besondere Fälle aus den Jahren, in denen ich nun schon diese Arbeit mache. Was mich während meiner Arbeit immer wieder berührt und mich immer motiviert, weiterzumachen, das sind die Ergebnisse, die ich sehe. Besonders wenn man an Orte zurückkommt und sieht, wie sich Patienten, denen man vor ein oder zwei Jahren nach einer schweren Verbrennung mit einer OP ermöglicht hat, ihre Hände wieder zu bewegen, an einen erinnern und sich freuen, einen wiederzusehen. Das berührt einen dann schon sehr. ++ „Goodbye Deutschland“: Po-Pfusch bei Caro Robens – Experte sieht Lebensgefahr ++ Mit welchen Widrigkeiten haben Sie vor Ort zu kämpfen? Wir haben schon unter verschiedensten Bedingungen gearbeitet. Im Senegal gab es zum Beispiel ein Krankenhaus und auch Ärzte, die Operationen durchführen können, aber eben nicht die rekonstruktiven Eingriffe, die wir machen können. Dort haben wir auch einen Arzt ausgebildet, der unsere Arbeit fortsetzen möchte. Aber im Massai-Gebiet sah es schon wieder ganz anders aus. Da gab es keine Ärzte, keinen Strom. Da hatten wir nur eine Hütte, die wir herrichten und durch Generatoren mit Strom versorgen mussten. Das waren schon ganz andere Herausforderungen. Aber wir tun, was wir können. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir die Stiftung weiterhin mit Spenden finanzieren können, um solche Herausforderungen zu meistern. Die Umbrella-Stiftung: Durch die Umbrella-Stiftung sollen Bedürftige, Familien und Gemeinschaften in den ärmsten Gebieten der Erde nachhaltig unterstützt werden Am 8. Mai 2025 wird es eine große Charity-Gala zu Gunsten der Stiftung geben Als Ehrengäste sind unter anderem Hollywood-Diva Liz Hurley und ihr Sohn Damian in Düsseldorf anwesend Sie sind ein sehr erfolgreicher Mediziner, operieren Superstars. Was hat Sie dazu bewegt, auch denen zu helfen, die nicht diese Aufmerksamkeit bekommen? Als Arzt möchte man natürlich in erster Linie Menschen helfen. Das heißt eben auch, dort hinzugehen, wo ärztliche Versorgung keine Selbstverständlichkeit ist. Die Arbeit dort ist oft herausfordernd, aber sie gibt einem unheimlich viel zurück. Man schenkt den Menschen dort teilweise ein neues Leben. Man gibt ihnen wieder mehr Lebensqualität. Ich glaube, jeder Arzt, den ich kenne, wollte das auch einmal machen. Ich hatte damals einfach die Gelegenheit, es zu tun, und das Team, das mich unterstützt hat. Und bald schon habe ich gemerkt, dass ich auch viel mehr tun will. Nicht nur Operationen durchführen, sondern auch nachhaltig vor Ort Hilfe schaffen, beispielsweise den Bau von Krankenhäusern unterstützen. So kam es dann auch zu der Gründung der Stiftung. Eine gute Fee schenkt Ihnen einen Wunsch, der auf jeden Fall in Erfüllung geht – welcher wäre das? Das ist eine schöne Frage – mein Herzenswunsch wäre es, die Vision unserer Stiftung weltweit zur Realität zu machen: Eine unerschöpfliche hochwertige medizinische Versorgung in aller Welt für jeden. Mit dieser Vision könnten wir nicht nur akute Nothilfe leisten, sondern dauerhaft Strukturen schaffen, die Leiden verhindern und Würde wiederherstellen. Ein solches Geschenk der „guten Fee“ würde den Unterschied zwischen Hoffnungslosigkeit und einem selbstbestimmten Leben ausmachen – und alle weiteren Einsätze meinerseits überflüssig machen. Das wäre das größte Geschenk, das man sich als Mediziner nur wünschen kann.