In der Schlosskirche nahm die Menschen Abschied vom kleinen Pawlos. Sein Foto zeigt BILD mit Einverständnis der Familie Weilburg (Hessen) – Wochenlang bangte eine ganze Stadt um das Leben des vermissten Pawlos (†6) – jetzt nimmt die ganze Stadt Abschied vom kleinen Jungen. Das autistische Kind war Ende März aus seiner Schule in Weilburg (Hessen) verschwunden. Daraufhin folgte die größte Suche in der Geschichte des 13 000-Einwohner-Luftkurorts: Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige drehten jeden Stein um, um Pawlos zu finden. Am Ostersonntag die traurige Gewissheit: Ein Kanufahrer entdeckte die Leiche des Erstklässlers in der Lahn . Am Mittwoch fand in der Schlosskirche ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für Pawlos statt. Es fließen Tränen bei den Anwesenden. Ende März suchten Taucher die Lahn nach Pawlos ab. Die Familie des Jungen verfolgte die Suchmaßnahmen. Wochen später entdeckte ein Kanufahrer den toten Jungen im Fluss Neben Pawlos‘ Familie waren auch Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch, Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck, Kultusminister Armin Schwarz und Bischof Georg Bätzing beim bewegenden Abschied dabei. „Pawlos ist tot“ Um 18.01 Uhr eröffnen Orgelklänge den Gottesdienst. Im Altarraum steht ein großes Bild von Pawlos, umgeben von Blumen in bunten Farben, die er so sehr liebte. Daneben ein großes Holzkreuz, an dem Teelichter fackeln. Die Zuschauer verteilen sich rund um den Altar – als ob Pawlos von der Mitte aus zuschauen würde. Das Bild von Pawlos stand im Mittelpunkt der Zeremonie Pfarrerin Cornelia Stock: „Wir sind heute zusammengekommen, um heute noch einmal an Pawlos zu denken.“ Gemeindereferentin Britta Höhler: „Der Lebensfaden von Pawlos ist viel zu früh abgerissen worden. Pawlos ist tot.“ Nichts und niemand könne diesen Schmerz heilen. Beide zünden eine Kerze an, die Gemeinde hält inne. „Leider liebte er auch das Wasser“ „Er war sportlich und schnell. Leider liebte er auch das Wasser. Alles, was so schön glitzert“, beschreibt Höhler den Jungen. Worte, die seiner Familie ins Herz gehen dürften! Pfarrerin Cornelia Stock mit Bischof Georg Bätzing vor der Messe „Ein fröhliches Kind mit viel Energie. Er sprang und rannte gern. Hüpfte am liebsten auf dem Trampolin oder auch mal auf dem Bett. Pawlos konnte das Alphabet ohne Probleme schreiben – auf Deutsch und in seiner Muttersprache“, heißt es weiter. Innenminister Roman Poseck verlässt die Kirche Helfer gaben Familie Kraft Eine Angehörige der Familie bedankt sich bei allen Helfern: „Eure Unterstützung hat uns Kraft gegeben, weiterzumachen. Ihr habt gezeigt, was Gemeinschaft bedeutet.“ Gemeindereferentin Britta Höhler umarmt Pawlos‘ Mutter nach dem Abschiedsgottesdienst Und weiter: „Wir sind überwältigt von der Unterstützung. Wir werden Pawlos für immer in unseren Herzen tragen. Und auch Euch werden wir in unseren Herzen tragen.“ Wochenlang wurde nach Pawlos gesucht Um 19.08 Uhr ist der Gottesdienst vorbei. Pfarrerin und Gemeindereferentin schenken der Familie eine Umarmung – und eine Gedenkkerze.