Eine der größten am Himmel: Interstellare Gaswolke in der Nachbarschaft entdeckt

Eine internationale Forschungsgruppe hat eine potenziell sternenbildende Gaswolke entdeckt, die unserem Sonnensystem so nahe ist, dass sie am Nachthimmel zu den größten Strukturen überhaupt gehören würde – so man sie sehen könnte. Das hat die US-amerikanische Rutgers University publik gemacht und erklärt, dass die sogenannte Molekülwolke auf "Eos" getauft wurde – nach der griechischen Göttin der Morgenröte. Bei der Struktur handelt es sich um eine riesige Kugel aus Wasserstoff, die direkt im fern-ultravioletten Spektrum nachgewiesen wurde. Könnte man sie mit bloßen Augen sehen, wäre sie am Nachthimmel um ein Vielfaches größer als der Vollmond. Anzeige Empfohlener redaktioneller Inhalt Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes Video (TargetVideo GmbH) geladen. Videos immer laden Video jetzt laden (Quelle: Thomas Müller (HdA/MPIA) and Thavisha Dharmawardena (NYU)) Als Molekülwolke werden Gebilde aus interstellarem Gas bezeichnet, die vor allem aus molekularem Wasserstoff bestehen. Diese Geburtsstätten von Sternen enthalten aber auch andere Stoffe, darunter etwa Kohlenmonoxid, erklärt die US-Universität. Weil sie über Radio- und Infrarotteleskope deutlich leichter nachzuweisen sind, wurden sie bislang vor allem damit entdeckt und erforscht. Dem jetzt vorgestellten Fund liegt dagegen ein direkter Nachweis des Wasserstoffs selbst zugrunde und zwar im fern-ultravioletten Spektrum. In dem würden die Moleküle leuchten, "die Wolke glüht regelrecht im Dunklen", erläutert Forschungsleiterin Blakesley Burkhart. Der Fund der nur 300 Lichtjahre entfernten Molekülwolke sei deshalb so spannend, weil man die Entstehung und Entwicklung solch eines Gebildes nun direkt erforschen könne, sagt Burkhart. Daran könne man untersuchen, wie eine Galaxie Staub und Gas in Sterne und Planeten verwandelt. Außerdem könne die der Entdeckung zugrunde liegende Beobachtungsmethode unser Verständnis des interstellaren Mediums verbessern und weitere bislang verborgenen Gaswolken zutage fördern. Die Studie selbst wurde jetzt im Wissenschaftsmagazin Nature Astronomy veröffentlicht. (mho)