Youtuber Marvin Wildhage hat mit einem fingierten Nachlass und einer erfundenen Identität ein Bundesverdienstkreuz bestellt. Darum gehts Der deutsche Youtuber Marvin Wildhage erschlich sich ein Bundesverdienstkreuz. Er gab sich per E-Mail als Nachlassverwalter von Peter Lustig aus, um den Orden zu erhalten. Wildhage wollte zeigen, wie leicht Institutionen zu täuschen sind. Er nutzte lediglich eine erfundene Marketingagentur und einen Zeitungsartikel als Nachweis. Der bekannte deutsche Youtuber Marvin Wildhage hat sich ein Bundesverdienstkreuz erschlichen, ohne dazu berechtigt zu sein. In einem Video zeigt der 28-Jährige, wie er den Orden erhielt: Er gab sich per E-Mail als Nachlassverwalter des 2016 verstorbenen Peter Lustig aus, der 2007 mit dem Verdienstorden ausgezeichnet worden war. Das Bundesverdienstkreuz ist die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl. Wildhage behauptete, die Auszeichnung sei bei einem Einbruch gestohlen worden, und bat das Herstellerunternehmen um Ersatz. Dieses verlangte eine Verleihungsurkunde, doch der 28-Jährige reichte später lediglich einen alten Zeitungsartikel ein. Kurz darauf erhielt er das Bundesverdienstkreuz per Post. Der Youtuber erklärt, er habe damit aufzeigen wollen, wie leicht Institutionen zu täuschen sind, wie der «Spiegel» berichtet. Youtube/MarvinWildhage 149 Euro netto zuzüglich MwSt + Portokosten Er verwendete eine E-Mail-Adresse, die auf eine erfundene Berliner Marketingagentur namens Lightbox Media lautete. Unter dem Namen «Marc Furmich» kontaktierte er die Firma, die das Bundesverdienstkreuz herstellt. Im Mail schrieb er: «Ziel sei es, die Ehrung im Sinne von Peter Lustig symbolisch wiederherzustellen. Für Rückfragen stehe man jederzeit zur Verfügung. Mit freundlichen Grüssen, Marc Furmich, General Manager (CMO).» Nach eigenen Angaben erhielt Wildhage schnell eine Antwort. Das Unternehmen habe erklärt: «Der Preis für ein Set Bundesverdienstkreuz am Bande beträgt 149 Euro netto zuzüglich MwSt + Portokosten.» Allerdings werde eine Verleihungsurkunde benötigt. Wildhage sagte dem deutschen Nachrichtenmagazin: «Ich hatte auf das erste Mail, in dem sie die Urkunde sehen wollten, gar nicht geantwortet, weil ich das Projekt eigentlich schon abgeschrieben hatte.» Eine Urkunde habe er nicht fälschen wollen. Youtube/MarvinWildhage «Das fühlt sich sehr falsch an» Später habe ihn jedoch ein weiteres Mail erreicht, in der ein Zeitungsartikel als Nachweis angeboten wurde. Wildhage: «Es ist mir dann doch sehr einfach gemacht worden.» Er druckte einen Artikel aus, in dem über die Auszeichnung Lustigs berichtet wurde, und sendete ihn dem Unternehmen. Was hältst du von Marvin Wildhages Aktion, ein Bundesverdienstkreuz zu erschleichen? Ich finde es gut, dass er auf Sicherheitslücken aufmerksam macht. Es ist respektlos gegenüber denjenigen, die die Auszeichnung verdient haben. Es ist ein lustiger Streich, der niemandem schadet. Ich habe keine Meinung dazu. Wenig später traf das Bundesverdienstkreuz bei ihm ein. Der Youtuber befestigte es, wie es offiziell vorgesehen ist, auf der linken Brustseite seines Hoodies. Im Video sagt er: «Das fühlt sich sehr falsch an.» Dennoch wolle er zeigen, wie wichtig es sei, dass Institutionen genauer prüfen, um Sicherheitslücken zu erkennen.