Reinhold Würth rechnet mit Generation Z ab – Studie widerspricht Firmenpatriarch deutlich Von: Niklas Noack Drucken Teilen Schraubenmilliardär Reinhold Würth ist um die deutsche Arbeitsmoral besorgt. Er kritisiert die Generation Z und fordert ein neues „Wir“-Gefühl. Künzelsau – Reinhold Würth nimmt kein Blatt vor den Mund. Zuletzt zeigte sich der Unternehmer einerseits vermehrt besorgt über den Aufschwung der AfD. Andererseits meinte er aber, er sehe kein Problem in einer Regierungsbeteiligung der AfD: „Mehrheit ist Mehrheit.“ Weiter sagte er: „Was die CDU fordert, ist gut. Wenn die AfD das unterstützt, egal aus welchem Grund, dann wäre das in Ordnung.“ Für Reinhold Würth ist die Generation Z schlicht verwöhnt Anlässlich seines 90. Geburtstages polterte der Schraubenmilliardär einmal mehr los. Diesmal nahm er die Generation Z ins Visier. Diese müsse nämlich mehr leisten, um die Zukunft Deutschlands zu sichern. Beim Festakt zu seinem Geburtstag kritisierte Würth die Haltung der jüngeren Generation, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde, berichtete der SWR. Die jungen Menschen würden ihren Fokus zu sehr auf Freizeit und zu wenig auf den Einsatz bei der Arbeit legen, so der Firmenpatriarch. Das sind die 12 größten Unternehmen aus Baden-Württemberg Fotostrecke ansehen Weiter sagte Würth, dass die Jugend verstehen müsse, bei weniger Arbeit nicht mehr verdienen zu können. Alles in allem sieht er die deutsche Arbeitsmoral in einem besorgniserregenden Zustand. Als Ursache dafür nannte der Unternehmer die Erziehung, denn die Eltern würden ihre Kinder verwöhnen. Seiner traditionellen Einstellung nach müsse Wohlstand erarbeitet werden. Reinhold Würth hat die Generation Z scharf kritisiert. © IMAGO/Political-Moments Kretschmann lobt Würth für klare Worte Der 90-Jährige wünscht sich deshalb ein neues „Wir-Gefühl“ in Deutschland, um den aktuellen wirtschaftlichen Tiefstand zu überwinden. Worte, für die er von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann Lob einheimste. Auch der Landesvater forderte zuletzt, Deutschland müsse mehr arbeiten. Scharf kritisiert wurde er dafür unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Baden-Württemberg. „Der Vorschlag von Ministerpräsident Kretschmann ist vollkommen weltfremd“, erklärte der Vorsitzende Kai Burmeister. Auch der Vorwurf gegenüber der Generation Z, sie würde weniger arbeiten, ist umstritten. Einer aktuellen Studie zufolge ist es sogar andersherum und die Erwerbsbeteiligung ist leicht gestiegen. Allerdings nimmt die Teilzeitbeschäftigung weiterhin zu. Die Erwerbsbeteiligung von 20- bis 24-Jährigen stieg 2023 auf 72 Prozent. Zirka vor 30 Jahren waren es nur 67,9 Prozent, wie die Zahlen des Mikrozensus des Statistischen Landesamtes zur Erwerbsbeteiligung ergaben.