Nolte Möbel im rheinland-pfälzischen Germersheim wird bald Geschichte sein. Das Unternehmen musste bereits im November 2023 Insolvenz anmelden Germersheim (Rheinland-Pfalz) – Es war ein Niedergang auf Raten: Im November 2023 musste der Germersheimer Möbelhersteller Nolte bereits Insolvenz anmelden. Vergeblich wurde nach einem Investor gesucht. Jetzt das endgültige Aus: Im Juli macht das Familienunternehmen dicht. Das Traditionsunternehmen, das 1955 gegründet wurde, zählte zu den bedeutendsten Anbietern für Schlafzimmer und Schranksysteme in Europa. Mit rund 1000 Mitarbeitern war Nolte Möbel einst der zweitgrößte Arbeitgeber im Kreis Germersheim in Rheinland-Pfalz . Der Insolvenz gingen mehrere Entlassungswellen voraus Dann folgten mehrere Entlassungswellen. Zuletzt beschäftigte das Unternehmen nur noch rund 230 Mitarbeiter. 80 erhielten bereits ihre Kündigung . Lesen Sie auch 34 Filialen und 1500 Mitarbeiter bleiben : Insolvente Modekette Sinn gerettet Die drohende Pleite des Unternehmens konnte abgewendet werden. Die verbleibenden Beschäftigten sollen noch bis Ende Juli an Bord bleiben und bestehende, aber auch neue Aufträge abarbeiten. Das erklärte Insolvenzverwalter Steffen Rauschenbach von der Mannheimer Kanzlei Ernestus auf Anfrage der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“, die zuerst berichtete. Was mit dem Firmengelände in Germersheim nach der Insolvenz des Schlafzimmer-Herstellers passieren wird, ist noch völlig ungewiss Dabei bestand zu Beginn des Jahres noch Hoffnung, dass es trotz Insolvenz wieder aufwärtsgehen könnte. Doch es kam anders. Rauschenbach wird mit den Worten zitiert: „Im Februar war es noch gut, im März so lala und im April eine Katastrophe.“ Die Reißleine habe gezogen werden müssen. Krisen und schwierige Wirtschaftslage werden als Gründe genannt Die IG Metall nennt als Gründe für das plötzliche Aus unter anderem die geopolitische Lage und die Zolldebatten. Zudem sei die Möbelindustrie ohnehin eine problematische Branche. Die allgemeine schwierige Lage der Wirtschaft habe Nolte Möbel den Rest gegeben. So begann die Germersheimer Möbelgeschichte: 1955 kaufte Konrad Nolte eine direkt am Rhein gelegene Fabrikhalle (Foto) Der Umsatz des Unternehmens war zuletzt stark rückläufig. Gegenüber der „Rheinpfalz“ sagte Insolvenzverwalter Rauschenbach, der Umsatz habe über Jahre hinweg bei 100 Millionen Euro gelegen. 2023 sei er aber auf rund 65 Millionen Euro eingebrochen. Nur Nolte Möbel in Germersheim vor dem Aus Die Nolte-Gruppe als Dachgesellschaft weist darauf hin, dass von dem Aus nur Nolte Möbel in Germersheim betroffen ist, die Schlafzimmer baut. Die Belegschaft wurde bereits am Montag darüber informiert, dass der Betrieb nicht mehr zu retten sei. Die Möbelproduktion wird jetzt ab 1. Mai schrittweise heruntergefahren.