Unbekannte haben in Berlin einen Muslim nach seiner Arbeit angegriffen. Der Mann wurde verletzt und musste in ein Krankenhaus. Seine Frau, eine evangelische Pfarrerin, geht von einem rassistischen Motiv aus, die Polizei ermittelt. Anzeige Ein Angriff vom Sonntagabend beschäftigt Berlin: Wie der „Tagesspiegel“ am Mittwoch berichtete, wurde ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn nach seiner Schicht Opfer einer mutmaßlich rassistischen Attacke. Monir Khan, 44-jähriger Ehemann der Berliner Pfarrerin Carmen Khan, wurde kurz vor Mitternacht von Unbekannten zusammengeschlagen. Die Tat ereignete sich vor der Wohnung der Familie Khan im Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde Berlin-Baumschulenweg. Khan erlitt unter anderem einen Nasenbeinbruch, Prellungen und Platzwunden und verbrachte die Nacht im Krankenhaus. Anzeige Seine Frau habe seine Hilfeschreie nicht gehört, schildert er im „Tagesspiegel“. Erst als die Schläger realisierten, dass er eine Uniform der Deutschen Bahn trage, hätten sie von ihm abgelassen. Monir Khan geht von vier bis sechs Tätern aus, genauer könne er es nicht sagen. Die Polizei bestätigte den Vorfall. Über Tatverdächtige oder ein Motiv für die Tat wurden aber keine Angaben gemacht. Die Ehefrau des Opfers, Pfarrerin Khan, sagte dem „Tagesspiegel“: „Ich gehe von einem rassistischen Motiv aus.“ Eine Anwohnerin berichtete gegenüber der Zeitung von einer Gruppe Rechter, die sich bereits in den Stunden vor dem Angriff im Umfeld der Kirche aufgehalten habe. Unklar ist, ob es sich um die Angreifer handelt. Anzeige Monir Khan stammt aus Bangladesch und ist seit 15 Jahren mit Carmen Khan zusammen. Er ist Muslim, sie Christin. Diese interreligiöse Beziehung hat das Paar auch in Kirchenkreisen bekannt gemacht. Carmen Khan engagiert sich zudem in der „Berliner Flüchtlingskirche“. Auch das Bündnis für Demokratie und Toleranz in dem Berliner Bezirk Treptow-Köpenick geht von Rassismus als Tatmotiv aus. Es gebe „eine ganze Reihe an Hinweisen, die diese Vermutung stützen“, heißt es in einer Pressemitteilung. So habe es „88“-Schmierereien an der Kirchenwand gegeben. Im Stadtteil Baumschulenweg hätten rassistische und diskriminierende Vorfälle zugenommen. Für Sonntagabend ruft die Kirchengemeinde zu einer Kundgebung auf. Damit solle ein Zeichen gegen Gewalt und für eine starke Gemeinschaft gesetzt werden, heißt es auf der Internetseite der Evangelischen Kirchengemeinde Baumschulenweg. sebe mit epd