"Wette niemals gegen Elon": Letzte Kredite von Twitter-Übernahme verkauft

Die Banken, die Elon Musks Twitter-Übernahme finanziert haben, haben die letzten Kredite fast ohne Abschläge verkauft. Das berichtet das Wall Street Journal und ergänzt, dass die 1,2 Milliarden US-Dollar schweren Kredite für 98 Prozent ihres Ausgangswerts veräußert wurden. Dass das trotz der schwierigen Lage auf den Finanzmärkten gelungen ist, unterstreiche, wie groß das Interesse daran war. Für die Banken war der Verkauf der erfolgreiche Abschluss einer beispiellosen Kehrtwende. Noch im vergangenen Sommer galt das zugrundeliegende Geschäft als die schlechteste Übernahme seit der Finanzkrise. Wer meine, "wette niemals gegen Elon Musk", habe scheinbar wieder recht, zitiert die Zeitung den Finanzexperten Steven Kaplan. Anzeige Beispiellose Kehrtwende Die vorletzte Tranche der Kredite war Mitte Februar sogar zum Nennwert verkauft worden. Vorher konnte ein Paket für 90 bis 95 Prozent des Werts veräußert werden. Dabei waren einige der beteiligten Banken zwischenzeitlich davon ausgegangen, dass ihre Kredite nur noch 65 Prozent des Nennwerts wert waren. Eingeleitet wurde die Kehrtwende dem Wall Street Journal zufolge durch das mit dem Kurznachrichtendienst verbundene KI-Unternehmen xAI. Je enger das mit dem inzwischen in X umbenannten sozialen Netz verbunden wurde, desto mehr stieg dessen Wert. Komplett gewendet hat sich das Blatt dann mit dem Wahlsieg Donald Trumps, den Elon Musk immens unterstützt hat. Musk hat Twitter im Herbst 2022 für 44 Milliarden US-Dollar übernommen. An dem Kaufpreis hatten sich sieben Banken mit 13 Milliarden beteiligt. Normalerweise werden solche Kredite rasch weiterverkauft, aber das Chaos bei Twitter schreckte so sehr ab, dass die zwischenzeitlich nur 60 Prozent des Geldes bekommen hätten. Noch zum Jahreswechsel wären die Kredite nur mit einem Verlust von 10 bis 20 Prozent weggegangen. Angesichts von Elon Musks Rolle in der US-Regierung erhoffen sich wohl einige Investoren Vorteile von einem Einstieg, andere sehen die Zukunft von X und xAI offenbar rosiger. Das kombinierte Unternehmen will dem Bericht zufolge jetzt 20 Milliarden US-Dollar an Kapital einsammeln und wäre dann 113 Milliarden wert. Lesen Sie auch Bei halbiertem Umsatz: Kurznachrichtendienst X mit so viel Gewinn wie Twitter (mho)