Trainer Hansi Flick hat mit dem FC Barcelona dank einer famosen Aufholjagd im spektakulären Halbfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand seine Chancen auf den Champions-League-Triumph gewahrt. Barça rettete im heimischen Olympiastadion nach einem zweimaligen Rückstand gegen den Bayern-Bezwinger immerhin noch ein 3:3 (2:2). Für das Rückspiel am kommenden Dienstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Prime Video) im San Siro ist damit weiter alles offen. Der frühere Gladbacher Marcus Thuram brachte die Gäste nach nur 32 Sekunden mit einem sehenswerten Hacken-Tor in Führung. Mit der zweiten Inter-Chance sorgte Denzel Dumfries per Seitfallzieher für das 2:0 (21. Minute). Jungstar Lamine Yamal (24.) und Ferran Torres (38.) brachten Barça zunächst heran. Yamal ist laut Datenanbieter Opta mit 17 Jahren und 291 Tagen der jüngste Torschütze in einem Champions-League-Halbfinale. Inters abermalige Führung durch den zweiten Treffer von Dumfries (64.) hielt nur eine Minute, da ein Eigentor von Keeper Yann Sommer nach einem Lattenschuss von Raphinha wieder für den Ausgleich sorgte. In einem wilden Spiel gab es zahlreiche Chancen auf weitere Tore. Doch teilweise standen wiederum Pfosten und Latte im Weg. Barça muss frühen Schock verkraften „Das war tough, ein gutes Fußballspiel. Wir wussten, dass wir gut verteidigen müssen, wussten aber auch, dass wir unsere Chancen bekommen werden“, sagte Sommer: „Auswärts in Barcelona, das Remis nehmen wir mit. Wir werden unsere Chancen bekommen.“ Am 6. Mai kommt es nun in Mailand zum Showdown. „Das ist ein absolutes Endspiel. Ich freue mich darauf.“ Spaniens Tabellenführer Barcelona, der am vergangenen Samstag im Pokalfinale gegen Real Madrid triumphierte, hat damit weiter Chancen auf das Titel-Triple. Flick hatte dieses Kunststück bereits als Coach des FC Bayern 2020 geschafft. Seine Aussichten, das Champions-League-Endspiel am 31. Mai in seiner alten Heimat München bestreiten zu können, sind weiterhin ordentlich. Externer Inhalt von Youtube Um externe Inhalte anzuzeigen, ist Ihre widerrufliche Zustimmung nötig. Dabei können personenbezogene Daten von Drittplattformen (ggf. USA) verarbeitet werden. Weitere Informationen . Externe Inhalte aktivieren Für Barça war der Start ins Spiel ein Schock. Mit dem zweiten Angriff ging Inter in Führung, weil Innenverteidiger Inigo Martínez ausrutschte und Thuram eine Hereingabe von Dumfries artistisch mit der Hacke vollendete. Danach zog sich der italienische Meister mit dem deutschen Nationalspieler Yann Aurel Bisseck in die eigene Hälfte zurück, um seinen berüchtigten Catenaccio aufzuziehen. „Sie haben eine der besten Defensiven in Europa“, hatte Flick vor dem Anpfiff gewarnt. Sein Team erarbeitete sich durch Torres (12./19.) zwei Ausgleichschancen – ehe Inter nach einer Ecke erneut eiskalt zuschlug. Dass Barça wieder Hoffnung schöpfte, lag vor allem an Yamal. Der 17-Jährige machte mächtig Dampf über den rechten Flügel, traf zum Anschluss und kurz danach noch die Latte (26.). Den zweiten Treffer des Jungstars verhinderte Inter-Torwart Sommer mit einem starken Reflex. Noch ein Traumtor: Denzel Dumfries trifft per Fallrückzieher zum 0:2 für Inter. AP Inters Abwehr-Block stand nun nicht mehr ganz so sicher, außerdem fehlte es an Entlastungsangriffen. Die drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie nach dem Weiterkommen gegen den FC Bayern waren dem Team anzumerken. Nachdem der frühere Leipziger Dani Olmo zweimal an Sommer gescheitert war, musste der frühere Bundesligaprofi wieder hinter sich greifen. Torres musste nach Vorarbeit von Raphinha nur noch den Fuß hinhalten. Nach der Pause blieb Inters Topstürmer Lautaro Martinez angeschlagen in der Kabine. Das schwächte die Offensivbemühungen der Nerazzurri zusätzlich – doch nach Standards blieben die Gäste wie beim zweiten Tor von Dumfries gefährlich. Dann hatte Sommer Pech, als der Ball nach einem Schuss von Raphinha von der Latte an seinen Körper und dann ins Tor prallte.