He Dreiht: Deutschlands größter Windpark entsteht vor Borkum

Er dreht: In der Nordsee vor Borkum entsteht der größte Offshore-Windpark Deutschland. Das erste Windrad ist gerade fertig geworden. Es zählt zu den größten, die derzeit auf dem Markt sind. Anzeige Das dänische Unternehmen Vestas hat in dem Windpark He Dreiht – niederdeutsch für: Er dreht – die erste Windturbine vom Typ V236-15.0 MW installiert, wie Vestas und der Betreiber EnBW mitteilten. He Dreiht ist der erste Windpark, in dem Vestas die 15-Megawatt-Turbinen installiert. Die Windturbine Vestas V236-15.0 MW hat einen Rotor mit einem Durchmesser von 236 Metern und eine überstrichene Fläche von mehr als 43.000 Quadratmetern. Es liefert eine Leistung von maximal 15 Megawatt. Im Jahr soll eine solche Anlage bis zu 80 Gigawattstunden erzeugen. Zum Vergleich: Ein Dreipersonenhaushalt in Deutschland verbraucht im Jahr inklusive elektrischer Warmwasserbereitung 4,5 Megawattstunden. 64 Windräder für He Dreiht He Dreiht entsteht etwa 85 Kilometer nordwestlich von Borkum und rund 110 Kilometer westlich von Helgoland. Wenn der Windpark fertig ist, sollen dort 64 Windkraftanlagen dieses Typs stehen. Die Fundamente dafür wurden bereits im vergangenen Jahr gebaut. Die Windräder sollen noch in einem Jahr alle installiert werden. Sie werden per Schiff von der Hafenstadt Esbjerg an der dänischen Westküste aus angeliefert. Parallel zum Bau der Windräder erfolgt die interne Verkabelung des Parks. Die Gesamtleistung von He Dreiht wird 960 Megawatt betragen. Rechnerisch können die Windturbinen genug Strom produzieren, um 1,1 Millionen Haushalte zu versorgen. Damit wird He Dreiht bei der Fertigstellung der größte deutsche Offshore-Windpark sein – bis Nordlicht I mit einer installierten Leistung von 980 Megawatt in Betrieb geht, was nicht vor 2027 der Fall sein wird. Anzeige Große Windräder haben Vorteile Größere Windräder liefern eine höhere Leistung. So lässt sich mit weniger Anlagen in einem Windpark mehr Strom erzeugen. Das Windrad Vestas Typ V236-15.0 MW gehört zu den größten, die derzeit auf dem Markt und im kommerziellen Einsatz sind. Größer ist nur MySE 16.0-260 des chinesischen Konzerns Mingyang, das eine Maximalleistung von 16 Megawatt liefert. Deutlich größere Windturbinen sind jedoch in Planung oder bereits als Prototyp im Testeinsatz, darunter das 20-Megawatt-Windrad des chinesischen Staatskonzerns China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC), das im Januar in Betrieb genommen wurde. Der derzeit größte stammt von Siemens Gamesa und hat eine Leistung von 21,5 Megawatt. Es entsteht auf dem Testfeld Østerild an der Nordküste des dänischen Festlands. Auch da ist noch nicht Schluss: Mingyang Smart Energy baut ein Windrad mit einer Leistung von 22 Megawatt. Die chinesischen Hersteller Goldwind, Shanghai Electric und China State Shipbuilding Corporation (CSSC) haben im Herbst vergangenen Jahres eines mit 26 Megawatt angekündigt, und Dongfang Electric eines mit ebenfalls 26 Megawatt. (wpl)