Hamburg. Zahlreiche Hamburger Kulturinstitutionen sind bei dem Projekt „Period“ dabei. Aber was ist eigentlich ein periodenfreundlicher Ort? Die Periode ist ein Individualproblem? Nein, findet Maximiliane Barth, Mitinitiatorin eines Kunstprojekts Das Projekt „Period“ will zwölf Toiletten in der Innenstadt in „periodenfreundliche Orte“ verwandeln Es geht – auch – um Periodenarmut. Die Kosten von Hygieneprodukten sind hoch So ziemlich jede Frau kennt das Problem. Man ist auf einem Stadtausflug oder schlendert durch eine Kunstausstellung – da kündigt sich die Menstruation an. Passt leider nie. Wohl dem, der dann Tampons oder Binden mit sich führt. Die Periode ist oft lästig, aber in der Öffentlichkeit nahezu unsichtbar. Oder wie es die Comedy-Queen Carolin Kebekus einmal formulierte: „Es ist uns so wahnsinnig unangenehm. Wir würden noch nicht mal eine andere Frau nach einem Tampon fragen, wenn andere lebende atmende Menschen im Raum sind.“ Kultureinrichtungen in der Hamburger Innenstadt geben im Mai kostenlos Periodenartikel ab. Zu erkennen an diesen Spendern. © Maria Clara Valencia Carmona | Maria Clara Valencia Carmona Da lässt ein Hamburger Kunstprojekt aufhorchen, das sich jetzt des Themas annimmt. Unter dem Titel „Period“ wollen Kunstschaffende zwölf Toiletten in der Hamburger Innenstadt in „periodenfreundliche Orte“ verwandeln. Mit dabei sind unter anderem das Bucerius Kunst Forum, die Deichtorhallen, das Café des Artistes im Thalia Theater, das Museum für Kunst und Gewerbe, das Chocoversum und das Mahnmal St. Nikolai. Knallrote Spender in Herzform halten dort künftig kostenlose Tampons und Binden bereit. Ein Herz für Tampons: Jetzt in Hamburgs Museen Nun sind auf den Toiletten hinterlegte Hygiene-Artikel nichts Ungewöhnliches in Hamburg. Sie finden sich bereits in zahlreichen Cafés. Sie auch an kulturellen Orten zu hinterlegen, ist zweifellos eine prima Idee, praktische Alltagshilfe sozusagen. Aber muss man das gleich zur Kunst hochjazzen? Die Herzchen auf dieser Karte zeigen an, in welchem Haus der Hamburger Innensstadt die Tampon-Spender stehen. © PERIOD. HAMBURG | PERIOD. HAMBURG Mehr Kultur in Hamburg „Menstruation ist immer noch ein Tabuthema – und Periodenarmut ein großes Problem“, erklärt Mitinitiatorin Maximiliane Barth, die Kosten von Hygieneprodukten sind hoch. „Der Kunstaspekt liegt in der Gestaltung der Informationen. Der Spender, den wir selbst entwerfen und bauen, ist ein Kunstobjekt. Es geht sehr viel um die künstlerische Gestaltung als Kommunikationsform und um Vermittlung des Empowerments, das wir damit bestreiten wollen.“ Maximiliane Barth, Mitinitiatorin des Projekts „Peroid“, mit Tampon. © Penelope Garner | Penelope Garner Fördergelder konnte Barth von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen gewinnen. Die nimmt die Aktion in liebevollem Behördensprech in ihr Programm „Verborgene Potenziale – Gemeinschaftliche Entwicklung der Nutzungsvielfalt für eine lebendige und resiliente Hamburger Innenstadt“ auf, anlässlich des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Ob nun Kreativprojekt oder praktisch gelebter Feminismus – wer künftig in die beschriebenen Nöte gerät, kann nun in den beteiligten Häusern Ausschau nach kunstvoll gestalteten Plakaten und herzförmigen Spendern halten. Period Kollektiv: „Period – Paint the Town Red“ ab 2. Mai, https://www.instagram.com/period.hamburg/