Australien-Wahl: Labor-Sieg zeichnet sich ab – „Temu-Trump“ abgeschlagen Von: Paula Völkner Drucken Teilen Bei der Australien-Wahl zeichnet sich ein Wahlsieg der Labor Party ab. Albanese-Anhänger jubeln. Für Dutton erwies sich die Trump-Nähe wohl als Eigentor. Canberra – Seit Samstagmorgen (3. Mai) waren in Australien rund 18,1 Millionen Wahlberechtigte aufgefordert, die 150 Abgeordneten im Parlament in Canberra zu wählen. Für die Zukunft Australiens gilt die Wahl als richtungsweisend. Nun zeichnet sich ein klarer Sieg für die amtierende sozialdemokratische Labor Party von Premier Anthony Albanese ab. Der 62-Jährige wäre damit der erste Regierungschef seit mehr als 20 Jahren, der eine zweite Amtszeit antreten kann. Prognosen zur Australien-Wahl: Sieg für sozialdemokratische Labor Party zeichnet sich ab „Anthony Albanese bleibt Premier“, berichtete der australische Sender ABC und verwies wie andere Medien auf Prognosen zum Wahlausgang. Albanese-Anhänger brachen in Jubel aus. Nach Auszählung eines Viertels der Stimmen kam Labor am Abend (Ortszeit) auf 52 Sitze im Parlament. Australien-Wahl: Darstellung des Oppositionsführers Peter Dutton als US-Präsident Donald Trump – ein Sieg der Labor Party von Premier Anthony Albanese zeichnet sich ab. © IMAGO / AAP, IMAGO / AAP Die rechtskonservativen Liberal-Nationalen von Oppositionsführer Peter Dutton lagen nur bei 26 Sitzen. Für eine absolute Mehrheit sind 76 Mandate nötig. Die Verluste seien so groß, dass Dutton keine Möglichkeit habe, eine Regierung zu bilden, berichtete die Zeitung Sydney Morning Herald. Er muss laut mehreren Medienberichten sogar um seinen Sitz im Parlament fürchten. Parlamentswahl in Australien: Duttons Trump-Nähe erweist sich als Eigentor Bereits in den meisten Umfragen lag Albanese zuletzt vor seinem Herausforderer. Der frühere Innen- und Verteidigungsminister Dutton war im Wahlkampf wegen umstrittener Aussagen und seiner offensichtlichen Nähe zur Politik von US-Präsident Trump ins Trudeln geraten. Dutton kündigte unter anderem an, mehr als 40.000 Staatsbedienstete zu entlassen und mobiles Arbeiten für öffentliche Angestellte zu verbieten. Später rückte er wegen zunehmender Kritik von diesen Positionen wieder ab. 100 Tage an der Macht: Trump krempelt die USA um – eine Chronik Fotostrecke ansehen Auch sein Vorhaben, in Australien die ersten Atomkraftwerke auf dem Kontinent bauen zu lassen, entpuppte sich ausweislich der Umfragen als Eigentor. Kritiker nennen Dutton auch „Temu-Trump“ – eine Billigversion des US-Präsidenten. „Beobachter werden die Ergebnisse daraufhin untersuchen, ob die turbulenten 100 Tage der Amtszeit von US-Präsident Trump auf die konservativen australischen Kandidaten zurückschlagen“, schrieb CNN über die Australien-Wahl. Australien-Wahl: Hohen Lebenshaltungskosten und US-Zölle im Fokus Insgesamt waren 18,1 Millionen Menschen wahlberechtigt. In Down Under herrscht Wahlpflicht. Der Wahlkommission zufolge hatten mehr als acht Millionen Australier schon im Vorfeld entweder per Briefwahl oder per frühzeitiger Stimmabgabe abgestimmt. Zentrales Wahlkampfthema waren die hohen Lebenshaltungskosten. Auch der Umgang mit Trumps aggressiver US-Zollpolitik, von der auch Australien betroffen ist, gehörte zu den bestimmenden Wahlkampfthemen. (dpa/AFP/pav)