Nutzer des Medienservers Plex, die auf Reisen die heimische Medienbibliothek nutzen wollen, müssen dafür jetzt ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Mit dem neuen "Remote Watch Pass" für zwei Euro im Monat erkaufen Film- und Serienliebhaber sich das Recht, Inhalte vom heimischen NAS ins Hotelzimmer oder auf Mobilgeräte zu streamen. Wer das nicht möchte, muss auf alternative Clients umschwenken oder den Medienserver wechseln. Anzeige Plex als Streaming-Vermittler Der Streaming-Pass ermöglicht es, den eigenen Plex-Server ohne VPN, Tailscale oder andere Methoden aus dem Internet anzusprechen und so von unterwegs die gewohnten Serien und Filme weiter anzuschauen. Auch das Teilen eigener Medien mit Freunden und Familie ist – vorbehaltlich der in solchen Fällen entstehenden urheberrechtlichen Fragen – möglich, sofern diese ebenfalls ein Konto bei Plex und für den "Remote Watch Pass" bezahlt haben. Dieser kostet € 1,99 pro Monat oder € 19,99 pro Jahr. Ab dem 1. Juni 2026 erhöht dieser Preis sich auf 2,99 beziehungsweise 29,99 Euro. Immerhin: Für die iOS- und Android-App fällt für Passinhaber künftig keine Aktivierungsgebühr mehr an. Diese mussten Nutzer bisher als In-App-Kauf berappen, wollten sie länger als eine Minute über die Mobil-Apps streamen. Wer eine der offiziellen Plex-Apps nutzt, kommt um den Kauf eines solchen Abos also nicht herum. Nur per Webbrowser gibt es einen Ausweg: Wer auf die herstellereigenen Apps verzichtet und ausschließlich den Browser-Zugang nutzt, kann das auch weiter tun. Vorausgesetzt, es gibt einen VPN- oder Tailscale-Tunnel ins heimische Netz. Überraschend kommt der Schritt derweil nicht: Bereits im März hat Plex die Änderungen angekündigt, seit dem 30. April 2025 ist der "Remote Watch Pass" nun verfügbar. Wer sich mehr Komfort und weniger Bastelaufwand wünscht, wird womöglich gar zum "Plex Pass" für sechs Euro pro Monat greifen, der allerlei Erleichterungen beim Streaming bietet, so etwa die von kommerziellen Streaming-Diensten bekannte Option, den Vorspann von Serienfolgen zu überspringen. Alternativen existieren Doch auch andere Medienserver schließen zu diesem Funktionsumfang auf. Jellyfin und Emby, beide häufig als Alternativen zu Plex genannt, bieten ähnlichen Komfort, verzichten aber darauf, selbst eine Streamingplattform aufzubauen. Denn: Neben den klassischen Funktionen eines Medienservers bietet Plex mittlerweile eigene Web-TV-Kanäle und Filme per Video on Demand an. Diese sind anzeigenfinanziert, werden also immer wieder von Werbefilmchen unterbrochen. Anzeige Der Plex-Medienserver selber bleibt weiterhin kostenlos. Er ist für FreeBSD, Linux, MacOS und Windows verfügbar. Auch für eine lange Liste von NAS-Betriebssystemen gibt es angepasste Plex-Versionen, etwa für Qnap, Synology, Unraid und FreeNAS. Auch Konkurrent Emby passt seine Serverpakete auf diese Betriebssysteme an, alle drei kann man zudem per Docker installieren. (cku)