Nach dem Sieg gegen Darmstadt haben die Spieler des HSV allen Grund zum Jubeln. Nach dem Sieg gegen Darmstadt haben die Spieler des HSV allen Grund zum Jubeln. © IMAGO/Jan Huebner/Florian Ulrich Drei Spiele am Samstagnachmittag in der 2. Liga: Der Hamburger SV gewinnt in Darmstadt und macht einen großen Schritt Richtung Bundesliga. Düsseldorf patzt in Braunschweig. Hannover gewinnt in Unterzahl in Ulm. Mehr News zum Thema Fußball Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat einen riesigen Schritt Richtung Aufstieg gemacht und sich den ersten Matchball erspielt. Nach drei Partien ohne Sieg fand das Team von Trainer Merlin Polzin durch das 4:0 (1:0) bei Darmstadt 98 rechtzeitig zurück in die Erfolgsspur, eroberte zumindest vorübergehend die Tabellenspitze - und könnte am kommenden Wochenende aus eigener Kraft nach sieben Jahren die Bundesliga-Rückkehr perfekt machen. Im Stadion am Böllenfalltor erzielten Ludovit Reis (23.), Ransford Königsdörffer (57.), Top-Torjäger Davie Selke (80.) und Joker Robert Glatzel (90.+5) die erlösenden Treffer. Bei noch zwei ausstehenden Spielen ist der Aufstieg des einstigen Bundesliga-Dinos zum Greifen nah. Dabei war vor der Partie in Darmstadt angesichts des jüngsten Negativlaufs mal wieder die Angst bei den Hamburgern umgegangen. Nun fiebert der Traditionsklub dem Heimspiel gegen den SSV Ulm am nächsten Samstag (20:30 Uhr/Sky und Sport1) entgegen. Am Abend könnten die Kölner mit einem Sieg gegen Jahn Regensburg die Tabellenspitze in der 2. Liga aber wieder übernehmen. Am "Bölle" war zunächst wenig vom leicht verunsichert wirkenden HSV zu sehen - bis zur Führung. Diese fiel fast aus dem Nichts: Nach einer Ecke köpfte Reis aus kurzer Distanz ein und gab den Gästen damit spürbar mehr Sicherheit. Hamburg verteidigte tief, ließ dank einer konzentrierten Defensivarbeit gegen harmlose Hessen aber kaum etwas zu. "Es geht darum, einen Zweikampf mehr zu machen, einen Sprint mehr zu machen", hatte Polzin gefordert. Der Wille und das Engagement stimmten jedenfalls bei den HSV-Profis. Offensiv setzte Hamburg fast nur auf Konter, dafür konnten sich die Gäste auf ihre Standards verlassen. Königsdörffer sorgte nach einer Ecke sehenswert aus der Drehung für die komfortable Führung des HSV. Die Fans im Gästeblock feierten ausgiebig, nachdem Selke mit seinem 21. Saisontor alles klarmachte. Düsseldorf patzt in Braunschweig Fortuna Düsseldorf hat im Aufstiegsrennen gepatzt. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune kam bei Eintracht Braunschweig nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus und blieb damit auch im dritten Spiel in Serie ohne Sieg. Der Rückstand der Fortuna auf den SC Paderborn auf dem Relegationsplatz drei beträgt zwei Zähler. Nicolas Gavory (47.) und Matthias Zimmermann (72.) trafen für die Gäste. Paul Jaeckel (22.) und Rayan Philippe (52.) erzielten die Tore für die Eintracht, die mit dem Remis einen großen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt verpasste. Braunschweig liegt zwei Spiele vor Saisonende drei Punkte vor Platz 16. Die Braunschweiger starteten offensiv - und hatten früh die erste große Chance des Spiels: Nach einem schönen Pass von Philippe kam Lino Tempelmann in bester Position zum Abschluss, der 26-Jährige traf den Ball aber nicht richtig (4.). Doch die Gastgeber blieben die aktivere Mannschaft, nach einer Ecke erzielte Jaeckel per Kopf das 1:0. Die Fortuna tat sich schwer, ein Schuss von Zimmermann brachte nach 35 Minuten erstmals Gefahr. Zu Beginn des zweiten Durchgangs überschlugen sich dann die Ereignisse. Den Ausgleich durch Düsseldorfs Linksverteidiger Gavory konterte Philippe nur wenige Minuten später mit seinem 13. Saisontor. Auch in der Folge stellte der Franzose die Abwehr der schwachen Gäste immer wieder vor Probleme, Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier verhinderte gleich doppelt gegen den Stürmer das 3:1 (58., 68.), ehe Zimmermann ausglich. Slapstick-Eigentor verschärft Ulmer Abstiegssorgen Mit einem Slapstick-Eigentor hat der SSV Ulm seine Abstiegssorgen selbst verschärft. Die Spatzen verloren ihr Heimspiel am 32. Spieltag gegen Hannover 96 mit 1:2 (0:1) und verpassten im engen Kampf um den Klassenerhalt die erhoffte Reaktion auf den eindrucksvollen Sieg des Konkurrenten Preußen Münster am Vorabend. Tom Gaal (28.) legte mit einer kuriosen Klärungsaktion ins eigene Tor unfreiwillig den Grundstein für die Niederlage der Ulmer. Semir Telalović (51.) gelang zwar der Ausgleich, nach der erneuten Hannover-Führung durch Josh Knight (67.) verpasste Ulm jedoch in Überzahl ein Comeback. Oliver Batista Meier (70.) scheiterte mit einem Elfmeter an 96-Torhüter Ron-Robert Zieler, Boris Tomiak (69.) hatte für das Foul unmittelbar zuvor Rot gesehen. Ulm rutschte durch Münsters Statement am Freitagabend beim 1. FC Magdeburg (5:0) auf den vorletzten Platz, der Rückstand auf die Preußen auf Relegationsplatz 16 beträgt drei Punkte. Zunächst durfte auch Jahn Regensburg aufatmen. Bei einem Punktgewinn der Ulmer wäre der Abstieg des Tabellenletzten vorzeitig besiegelt gewesen, der Jahn besitzt vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Abend (20:30 Uhr/Sky und Sport1) noch eine Minimalchance auf die Rettung. Hannover rückte derweil auf drei Punkte an den Relegationsplatz drei heran. Nach dem Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth in der Vorwoche (1:0) begann Ulm zielstrebig. Philipp Strompf scheiterte per Kopf erst an Zieler (14.), nur eine Minute später traf er die Latte. Fast aus dem Nichts unterlief Gaal das kuriose Eigentor: Eine Hereingabe schob der Ulmer unbedrängt aus kurzer Distanz ins eigene Netz. Die Aktion hinterließ Spuren bei den Gastgebern. Durch Telalovićs Ausgleich keimte zwar neue Hoffnung bei den engagierten Ulmern auf, doch Knight schlug nach einem Konter eiskalt für Hannover zu. Ulm rannte verzweifelt in Überzahl an, nachdem Tomiak runter musste. Die große Chance vom Punkt ließ Batista Meier mit einem Flachschuss in Zielers Arme liegen. (SID/bearbeitet von lh)