Der Anteil von Frauen unter den Start-up-Gründenden ist im vergangenen Jahr auf 19 Prozent gesunken. Im Vorjahr lag er noch bei 20,7 Prozent. Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass in gut vier von fünf Fällen ein Mann ein Start-up gründet. Für Frauen sei es häufig schwerer, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren und Zugang zu Netzwerken zu bekommen. Der Studie zufolge haben traditionelle Rollenbilder schon früh Einfluss auf die Karrierewege junger Menschen. Frauen würden durch fehlende Vorbilder und Stereotype gebremst und strebten zu 60 Prozent eher einen sicheren Arbeitsplatz an. Bei den Männern sind es mit 32 Prozent deutlich weniger. Gründerinnen sind wichtig für Wirtschaftswachstum "Die Studie zeigt, wie gesellschaftliche Erwartungen das Risikobewusstsein von Frauen und Männern unterschiedlich prägen", teilte die Stiftung mit. Das führe dazu, dass Frauen nur selten früh ein Start-up gründen. Es werde deutlich, dass das Unternehmertum nicht am fehlenden Interesse scheitere, sondern an den Rahmenbedingungen, sagte die Gründungsexpertin der Bertelsmann-Stiftung, Jennifer Eschweiler. Doch auf das weibliche Potenzial "kann Deutschland nicht verzichten", sagte die Vorstandsvorsitzende des Start-up-Verbandes, Verena Pausder. Vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation brauche das Land alle, um die Wirtschaft voranzubringen. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt mangelt es der Studie zufolge an Frauen bei Start-up-Gründungen. Weltweit beträgt der Frauenanteil demnach etwa 20 Prozent.