Einfarbiger Hintergrund bremste Windows 7: Wie ein Designfehler den Start verzögerte

Lange Ladezeit bei Windows 7? Vielleicht lag es am falschen Desktophintergrund. (Foto: gpointstudio/Shutterstock) Wer beim Hochfahren von Windows 7 oft ungewöhnlich lang warten musste, bekommt jetzt vielleicht die Erklärung für die quälend langen Minuten des Ausharrens. Nutzer:innen, die dieses Problem erlebten, hatten laut eines Eintrags im Microsoft-Support-Center vermutlich selbst Schuld an der Misere – natürlich ohne zu wissen, welche unscheinbare Entscheidung dazu geführt hatte. Anzeige Anzeige Laut Microsoft entstand die Verzögerung nämlich tatsächlich durch die Wahl eines einfarbigen Desktophintergrunds. Wer bei Windows 7 auf ein Desktopbild verzichtete, musste warten Weniger ist manchmal mehr. Im Fall von Windows 7 führte weniger Hintergrund zu mehr Wartezeit beim Hochfahren des Computers. Wer als Minimalist:in nur eine einfache Farbe wählte, um den digitalen Arbeitsplatz zu gestalten, investierte beim Systemstart regelmäßig bis zu 30 Sekunden mehr Lebenszeit als jemand, der sich für ein Bild entschied. Anzeige Anzeige Dabei war es ein relativ simpler Fehler im Code des Betriebssystems, der die Verzögerung verursachte. Anzeige Anzeige Fehler bei Windows 7: Ohne Bild, kein „Bereit“-Signal Nach der Passworteingabe wartet Windows 7 auf Rückmeldungen bestimmter Systemkomponenten, die signalisieren, dass sie bereit sind. Dazu zählen etwa die Taskleiste, die Desktop-Icons – und auch der Hintergrund. Erst wenn alle Rückmeldungen eintreffen oder ein festgelegter Timeout von 30 Sekunden abläuft, schließt das System den Anmeldevorgang ab. Nutzer:innen, die einen schlichten, einfarbigen Desktop-Hintergrund einstellten, triggerten unbeabsichtigt genau diesen Timeout. Anzeige Anzeige Denn bei dieser Einstellung lädt das System intern kein Bild. Entsprechend fehlt die Rückmeldung, dass der Hintergrund erfolgreich angezeigt wurde. Die Anmeldung wartet also auf ein Signal, das nie kommt. Wer sich für die technischen Details interessiert, findet die relevanten Stellen des Codes in diesem Blogpost. Auch Gruppenrichtlinien sorgten für Verzögerung Ein ähnliches Problem trat auf, wenn Administrator:innen per Gruppenrichtlinie festlegten, dass der Desktop keine Icons anzeigen soll. Der zuständige Programmteil prüfte die Einstellung zwar korrekt, initialisierte die Icons dann aber gar nicht erst – und unterließ damit auch das erwartete Statussignal. Anzeige Anzeige In beiden Fällen liegt der zentrale Fehler darin, dass das System das „Ich bin bereit“-Signal nur beim aktiven Ladevorgang sendet. Wenn Konfigurationen bestimmte Schritte überspringen, fehlt das Signal – und Windows wartet unnötig lange. Kleiner Fehler, große Folgen Microsoft konnte den Bug später beheben. Aber der Vorfall zeigt deutlich, wie wichtig es in der Softwareentwicklung ist, nicht nur das aktive Verhalten zu berücksichtigen. Entwickler:innen müssen auch bedenken, was passiert, wenn etwas absichtlich nicht geschieht – und trotzdem definierte Abläufe abgeschlossen werden sollen. Selbst wenn eine Komponente deaktiviert oder übersprungen wird, sollten zentrale Systemmeldungen trotzdem erfolgen. Ansonsten drohen Blockaden und schwer nachvollziehbare Verzögerungen. Solche scheinbar kleinen Designfehler können spürbare Auswirkungen für Nutzer:innen haben. Selbst grundlegende Prozesse wie das Starten eines Desktops bleiben komplex und anfällig – besonders, wenn mehrere voneinander abhängige Signale zusammenwirken. Anzeige Anzeige Software-Nostalgie: Kennt ihr diese Programme noch? 11 Bilder ansehen Software-Nostalgie: Kennt ihr diese Programme noch? Quelle: t3n Mehr zu diesem Thema MIT Technology Review Windows