Altmühltal-Panoramaweg: Historische Städte, Burgen und viel wunderbare Natur entdecken Von: Valeria Schulte-Niermann Drucken Teilen Im Herzen von Bayern fließt die Altmühl durch ein idyllisches Tal. Eine Weitwanderung an ihrem Flusslauf schenkt besondere Ausblicke und naturnahe Erlebnisse. Tief hat sich die Altmühl ins Frankenjura in Bayern eingegraben. Hänge ragen zu beiden Seiten des Flusses auf, zerklüftete Felsen thronen über dem Tal. Hier verläuft der Altmühltal-Panoramaweg, einer der „Top Trails of Germany” des Deutschen Wanderverbands. Der Name ist Programm: Die Felsen bieten fantastische Ausblicke auf das Altmühltal, am Weg lassen sich historische Spuren erkennen und die abwechslungsreiche Landschaft lädt zum Entspannen ein. Eine Übersicht über weitere schöne Wanderungen im Altmühltal gibt es hier. Altmühltal-Panoramaweg Start Gunzenhausen Ziel Kelheim Strecke 200 Kilometer Höhenmeter 4270 hm Anstieg, 4338 Abstieg Dauer 15 Etappen Der Altmühltal-Panoramaweg Die Zwölf Apostel sind ein Highlight auf dem Altmühltal-Panoramaweg. © Volker Preusser/Imago Die Altmühl ist Bayerns wohl langsamster Fluss und doch formte sie bizarre Dolomitfelsen, ein malerisches Tal und das Fränkische Seenland. Im Herzen des Freistaates liegt der Naturpark Altmühltal und verbindet die fünf Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und die Oberpfalz. Die Region ist nicht nur ein Paradies zum Wandern, sondern auch zum Klettern, Fahrrad- und Kanufahren. Von der Quelle an der Frankenhöhe (554 m) legt die Altmühl 227 km zurück bis zur Mündung in die Donau in Kelheim. Der Altmühltal-Panoramaweg begleitet sie vom Altmühlsee bis zur Donau. Mal geht es direkt am Ufer entlang, mal über aussichtsreiche Felsen, mal durch duftende Wacholderheiden. Historische Städte, Burgen und Schlösser erzählen vom Mittelalter und auch Spuren der Römer und Kelten lassen sich finden. Ein beliebtes Ausflugsziel ist auch das Dinosaurier-Museum Altmühltal. Sehenswürdigkeiten und schöne Möglichkeiten zur Einkehr entlang des Altmühltal-Panoramaweg Essing ist ein idyllisches Dorf an der Altmühl. © manfredxy via imago-images.de Unterteilt wird der Weitwanderweg in 15 Etappen, teilweise lassen sich zwei an einem Tag wandern. So kann man den Altmühltal-Panoramaweg an die eigene Fitness anpassen und auch in acht bis zehn Tagen bewältigen. Hetzen sollte sich allerdings niemand, am Wegesrand laden Sehenswürdigkeiten zum Besuch und schöne Lokale zur Einkehr ein. Die Etappenziele sind gut mit Bus und Bahn erreichbar, sodass man nicht jeden Tag eine neue Unterkunft suchen muss oder auch nur einzelne Etappen gehen kann. Die beste Zeit für eine Wanderung auf dem Altmühltal-Panoramaweg ist von April bis Oktober. Im Frühling blühen die Wacholderheiden und Wiesen, im Sommer sind die Tage schön lang und sonnig und im Herbst sind die Temperaturen wieder angenehmer und die bunten Wälder schön anzusehen. GPS-Daten zum Altmühl-Panoramaweg können im Internet heruntergeladen werden. Rucksack-Packliste fürs Wandern – PDF kostenlos herunterladen! Auf der Packliste finden Sie alles, was Sie bei einer Tagestour im Rucksack dabei haben sollten. © IMAGO / Westend61 In unserer PDF-Bibliothek können Sie die Tagestour-Packliste für den Wanderrucksack kostenlos herunterladen und ausdrucken. Damit können Sie ohne Angst, etwas zu vergessen, auf die nächste Tour gehen. Um Zugriff zum Download zu bekommen, müssen Sie sich einmalig bei unserem Medien-Login USER.ID registrieren. Die Etappen des Altmühltal-Panoramawegs im Überblick Die Etappen des Altmühltal-Panoramawegs 1. Etappe: Gunzenhausen - Spielberg: Zu Beginn der Weitwanderung schlängelt sich die Altmühl als kleiner Wiesenfluss durch das Fränkische Seenland. Gemütlich geht es auf ruhigen Feldwegen über sanfte Hügel zum mittelalterlichen Schloss Spielberg. Länge: 12,4 km; Dauer: 3:30 Stunden; Schwierigkeit: leicht 2. Etappe: Spielberg - Treuchtlingen: Ab dieser Etappe führt der Weg über die Fränkische Juraplatte. Der grasbewachsene Gelbe Berg schenkt eine tolle Aussicht auf die Hügellandschaft. Im Wald gibt es die Steinerne Rinne zu sehen, die durch Kalkablagerungen einen Meter in die Höhe wuchs. Länge: 28,5 km; Dauer: 8 Stunden; Schwierigkeit: schwer 3. Etappe: Treuchtlingen - Pappenheim: Nun geht es wieder an der Altmühl entlang und oberhalb des Tals durch Wälder. In Pappenheim gibt es eine Burgruine inklusive Museum zu besichtigen. Länge: 8,6 km; Dauer: 2:30 Stunden; Schwierigkeit: mittel 4. Etappe: Pappenheim - Solnhofen: Gemütlich geht es weiter. Auf dem Höhenzug der Weißenburger Alb laden die zahlreichen Aussichtspunkte zum Verweilen ein. Länge: 6,6 km; Dauer: 2 Stunden; Schwierigkeit: mittel 5. Etappe: Solnhofen - Mörnsheim: Zwölf gewaltige, weiße Kalksteinfelsen ragen aus dem grünen Hang hervor, die „Zwölf Apostel“. Mit Blick auf die Felsformation führt der Weg an der Altmühl entlang. Über einen Höhenzug erreicht man das Gailachtal und Mörnsheim mit seiner Burgruine. Länge: 7 km; Dauer: 2 Stunden; Schwierigkeit: mittel 6. Etappe: Mörnsheim - Dollnstein: In stetigem Auf und Ab wandert man durch Wacholderheiden, über Wiesen und Bergrücken. Auch der Fundort des ausgestorbenen Archaeopteryx wird passiert und am Ende gibt es einen Ausblick auf das Urdonautal. Länge: 11 km; Dauer: 3:15 Stunden; Schwierigkeit: mittel 7. Etappe: Dollnstein - Eichstätt: Auf Wiesen führt der Weg zunächst nah an der Altmühl entlang, mit Blick auf die Dollnsteiner Felsen. Ab Obereichstätt verlässt man das Tal und wandert zu einem Besuchersteinbruch, in dem man Fossilien suchen kann. Auf dem Eichstätter Höhenweg geht es in den gleichnamigen Ort, in dem es eine barocke Altstadt und die Willibaldsburg zu besuchen gibt. Länge: 14,5 km; Dauer: 4:15 Stunden; Schwierigkeit: mittel 8. Etappe: Eichstätt - Walting: Auf einem weitläufigen Hochplateau geht es zunächst durch Wacholderheiden und dann in einen tiefen Wald hinein bis nach Walting. Länge: 12 km; Dauer: 3:30 Stunden; Schwierigkeit: mittel 9. Etappe: Walting - Kipfenberg: Weiter geht es an der Altmühl entlang und bergauf in die Gungoldinger Wacholderheide. Auf und ab führt der Weg in das Naturschutzgebiet Arnsberger Leite mit seinen faszinierenden Felsformationen. Kurz vor dem Etappenziel geht es nochmal bergauf zum rekonstruierten römischen Limesturm. Länge: 17,6 km; Dauer: 5 Stunden; Schwierigkeit: schwer 10. Etappe: Kipfenberg - Kinding: Mit Blick auf Kipfenberg und seine Burg führt der Waldweg auf den Schellenberg, wo man die Aussicht von einer Himmelsschaukel genießen kann .Länge: 8,6 km; Dauer: 2:30 Stunden; Schwierigkeit: mittel 11. Etappe: Kinding - Beilngries: Aus dem Tal hinaus geht es weiter zur Kindinger Klause, einem Felsendach in dem schon Steinzeitmenschen Schutz gesucht haben. Wer will, kann einen Abstecher zum Felsentor bei Emmendorf unternehmen, das früher den Eingang zu einer mittelalterlichen Burg markierte. Zurück im Tal lädt der Kratzmühlsee zu einem Bad ein, bevor es nochmal bergauf zum Etappenziel Schloss Hirschberg geht. Länge: 18,7 km; Dauer: 5:20 Stunden; Schwierigkeit: schwer 12. Etappe: Beilngries - Dietfurt: Die Etappe beginnt mit einem Aufstieg auf den Arzberg, der eine Aussicht auf den Main-Donau-Kanal bietet. In Dietfurt mündet die Altmühl in den Kanal, zuvor gibt es am Steinbruch Köttingwörth die Gesteinsschichten der Juraplatte zu bewundern. Länge: 11,4 km; Dauer: 3:15 Stunden; Schwierigkeit: mittel 13. Etappe: Dietfurt - Riedenburg: Von Dietfurt geht es am Main-Donau-Kanal entlang. Noch immer windet sich der Lauf durch ein schmales Tal mit hohen Hängen. Der Weg führt auf den aussichtsreichen Rosskopf, zum Schloss Obereggersberg sowie zu den zerklüfteten Teufelsfelsen. Länge: 23 km; Dauer: 6:40 Stunden; Schwierigkeit: schwer 14. Etappe: Riedenburg - Essing: Aus der 3-Burgen-Stadt geht es in den Wald und auf einem felsigen Gipfelgrat durch das Naturschutzgebiet Klamm. Im Tal führt der Weg mit Blick auf Schloss Prunn zu der gut erhaltenen Burg und weiter in das idyllische Essing .Länge: 10 km; Dauer: 3:10 Stunden; Schwierigkeit: schwer Die Tatzlwurm bei Essing ist eine der längsten Holzbrücken Europas. © imageBROKER/Michael Nitzschke/Imago 15. Etappe: Essing - Kelheim: Auf der Holzbrücke Tatzlwurm wird der Main-Donau-Kanal überquert. Durch dichten Wald und über einen Keltenwall wird das benachbarte Donautal erreicht. Am Kloster Weltenburg kann man entweder durch die Weltenburger Enge nach Kelheim wandern oder mit dem Schiff zum mittelalterlichen Kloster übersetzen und dann zwischen den hohen Felsen hindurch schippern. Länge: 14 km; Dauer: 4 Stunden; Schwierigkeit: mittel An- und Abreise vom Altmühltal-Panoramaweg Idyllisch liegt das Kloster Weltenburg in einer Kurve der Donau, kurz bevor die Altmühl in den Fluss mündet. © Zoonar.com/Ralph Portenhauser/Imago Gunzenhausen ist mit dem RE80 gut an den ÖPNV angeschlossen. Der Zug verkehrt zwischen Würzburg und Treuchtlingen, fährt alle zwei Stunden, aber auch nach Augsburg und München. Die Fahrt von der bayerischen Landeshauptstadt nach Gunzenhausen dauert mit dem Regionalexpress circa zwei Stunden. In Kehlheim gibt es keine Bahnhaltestelle, dafür muss man ins fünf Kilometer entfernte Saal an der Donau laufen oder einen Bus nehmen. Hier fahren die Linien RB17 und RE18 nach Ingolstadt und Regensburg. Für die Fahrt nach München muss man in Ingolstadt umsteigen und ist circa 1,5 Stunden unterwegs. Hinweis: Informieren Sie sich vor einer Wanderung über den Schwierigkeitsgrad, aktuelle Bedingungen, das Wetter und die Anforderungen. Bei Ausflugszielen sollten vorab Öffnungszeiten und weitere wichtige Hinweise geprüft werden. (vasn)