Holzvermarktung erfolgreich

Waldbesitzervereinigung Holzkirchen: Holzvermarktung trotz Herausforderungen erfolgreich Von: Martina Fischer Drucken Teilen Einen herzlichen Dank sprachen (r.) der Vorsitzende Alexander Mayr und (l.) der Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Holzkirchen, Alexander Necker, den langjährigen Mitarbeitern (ab 2.v.r.) Benedikt Fischer, Katharina Aust und dem Fuhrunternehmer Josef Willibald aus. © Martina Fischer Bei der Jahreshauptversammlung der WBV Holzkirchen wurde ein Plus bei der Holzvermarktung trotz schwieriger Marktlage erzielt. Vorsitzender Mayr sprach sich für eine waldverträgliche Wildfütterung aus. Irschenberg/Landkreis – Über ein Plus bei der Holzvermarktung freut sich die Waldbesitzervereinigung (WBV) Holzkirchen. Dabei sind die Zeiten aber auch herausfordernd, wie die Jahreshauptversammlung zeigte. Die schwächelnde Baubranche betrifft den Wald ebenso wie viele politische Gegebenheiten. Zur Sprache kam auch das zuletzt stark diskutierte Thema Wildfütterung. Waldbesitzervereinigung Holzkirchen: Holzvermarktung trotz Herausforderungen erfolgreich Der Rückgang beim Ein- und Zweifamilienhausbau und die Unsicherheiten auf den Exportmärkten hätten den Rundholzmarkt stark beeinträchtigt, erklärte der WBV-Vorsitzende Alexander Mayr. Beim Kurzholz hätten sich die Preise nach einem Tiefpunkt im vergangenen Sommer wieder positiv entwickelt, ebenso beim Schnittholz. Beim Rundholz herrsche aktuell aber ein Mengenüberhang. Eine „ Achterbahnfahrt“ sei es, die ebenso noch von Schadholzmengen beeinflusst werden könnte. Die Preise seien derzeit stabil, Prognosen schwierig, sagte Mayr. Daher seine Forderung: „Der Holzmarkt braucht Verlässlichkeit, Stabilität, Kontinuität durch eine berechenbare Wirtschaftspolitik und endlich Strukturreformen.“ Die Menschen bräuchten Gewissheit, um sich an das „Abenteuer Hausbau“ zu wagen. Die Kommunen könnten beim Holzbau als Vorbilder fungieren. Ebenso beim Energieholzsektor, wobei vieles durch politische Vorgaben und einen „Zertifizierungswahnsinn“ erschwert werde. Herausforderungen auf dem Holzmarkt und die Forderung nach Stabilität Doch Mayr wusste bei seinem Rückblick auch Positives zu berichten. So sei die 75-Jahr-Feier, die die Holzkirchner zusammen mit ihrer gleichaltrigen Nachbar-WBV Wolfratshausen im vergangenen September beging, ein voller Erfolg gewesen, ebenso der folgende Oberbayerische Waldtag des Landwirtschaftsamtes Holzkirchen. Für die Forstpolitik gelte: „Es gibt einiges zu tun, um die Belange der Waldbesitzer zu vertreten.“ Das sei von Europa bis Bayern der Fall – und auch auf kommunaler Ebene. Hier wollte Mayr mit Blick auf die Berichterstattung über seine Aussagen zur Rotwildfütterung bei der Kaltenbrunner Hegeschau klarstellen: „Das Wichtigste ist es, auf eine waldverträgliche Rotwildfütterung hinzuarbeiten. Aber, immer mehr Rotwild mit immer mehr Futter über den Winter zu bringen, ist nicht vertretbar.“ Dies sei tierschutzrechtlich, tierhygienisch und waldbaulich falsch. Erfolgreiche Holzvermarktung: Positive Bilanz trotz unsicherer Marktlage Für waldfreundliche Wildbestände plädierte auch Stefan Kramer, Abteilungsleiter Forst des Landwirtschaftsamtes. „Wald vor Wild heißt nicht Wald ohne Wild,“ versicherte er. Die Fütterung sei wirklich nur für Notzeiten gedacht. Neben passender Wildbestände brauche es zudem einen artenreichen Mischwald, verschiedene Strukturhöhen und eine kontinuierliche Holznutzung. Dass die WBV Holzkirchendurch ihren Sachverstand hierbei eine entscheidende, positive Rolle spiele, hob Irschenbergs Bürgermeister Klaus Meixner hervor. Er wünscht sich eine gute Zusammenarbeit von Jägern und Waldbesitzern. „Unsere Region ist Waldland“, hob Landrat Olaf von Löwis hervor. Die Kommunen seien hier als Vorbild im Holzbau und bei der Biomasse gefragt. In beiden Bereichen sei viel implementiert worden, verwies er unter anderem auf das Bekenntnis der Stadt Miesbach und des Landkreises zur Hackschnitzelnutzung. Kontroverses Thema Wildfütterung: Diskussion über waldverträgliche Lösungen Bei den Eckdaten steht die WBV gut da. Die Mitgliederzahl hat sich von 2.291 auf 2.297 leicht erhöht und damit auch die Fläche auf 33.380 Hektar (2023: 33.226 Hektar). Bei der Vermarktungsmenge konnte mit 83.688 Festmetern (2023: 70.477 Festmeter) ein ansehnliches Plus erzielt werden. Vermarktet wurden im vergangenen Jahr 57.599 Festmeter Nadelstamm-Kurzholz, 7.267 Festmeter Nadelstamm-Langholz, 337 Festmeter Laubstammholz, 2.178 Festmeter Industrieholz und 16.307 Festmeter Energieholz. „Bei der Vermarktung gab es in den letzten Jahren ein Auf und Ab,“ erklärte WBV-Geschäftsführer Alexander Necker. Nun habe sich die Menge auf einem höheren Niveau stabilisiert. Das Kurzholz stelle den größten Anteil, was so bleiben werde. Die Langholzmengen würden sich verringern, aber man wolle am Segment „für unsere Säger“ festhalten. „Das Energieholz ist stetig am steigen,“ ging Necker auf eine weitere Tendenz ein. Die Oberland-Wertholzsubmission habe man 2025 nicht durchgeführt, da die Laubholzsäger volle Lager hatten und der Absatz schlecht war. „Wir schmeißen nicht wertvolles Laubholz für schlechte Preise auf den Markt“, erklärte Necker das Pausejahr. Treue und gute Arbeit wurden bei der Veranstaltung ebenso gewürdigt. Bei einer Ehrung dankte Mayr herzlich den langjährigen Mitarbeitern Katharina Aust (Kurzenberg) und Benedikt Fischer (Jachenau), ebenso dem Fuhrunternehmer Josef Willibald aus Wackersberg. Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.