Open Source omnipräsent: Ubuntu, Docker und Python in Firmen besonders beliebt

Unternehmen verwenden laut einer Umfrage häufiger quelloffene Programme. Rund 58 Prozent geben an, den Einsatz von Open-Source-Software (OSS) im vergangenen Jahr ausgebaut zu haben. In 38 Prozent der Firmen blieb der Nutzungsumfang konstant. Das geht aus einer Umfrage des US-Softwareunternehmens Perforce hervor. Zu den häufig genutzten Anwendungen gehören die Linux-Distribution Ubuntu und die Containervirtualisierung Docker. Auch die Programmiersprachen JavaScript und Python sind in einem Großteil der Unternehmen verbreitet. Anzeige Lizenzkosten für Open-Source-Nutzung entscheidend Hinter der Entscheidung für OSS steckt zumeist eine finanzielle Motivation. Über 53 Prozent der Unternehmen begründen den Einsatz quelloffener Anwendungen mit Einsparungen von Lizenzkosten. Rund ein Drittel der Firmen gibt an, sich so nicht an das Ökosystem eines einzelnen Anbieters binden zu müssen. Zudem sieht mehr als jeder fünfte Betrieb geringere Ausgaben bei der Entwicklung und Wartung von Software sowie eine höhere Entwicklungsgeschwindigkeit. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch Harvard-Forscher in einer anderen Studie, laut der Software ohne Open Source 3,5-mal teurer wäre. Linux-Server härten: Verschlüsselung, Zugriffskontrolle, Integritätschecks Ein praxisorientierter Workshop für alle, die Linux-Server administrieren und wissen wollen, wie sie ihre Systeme effektiv gegen Angriffe von außen und innen absichern können. Das Themenspektrum reicht von der physikalischen Serversicherheit über Mechanismen der Zugriffskontrolle und Authentifizierung bis hin zu Logging, Monitoring und Intrusion Detection. In einer Trainingsumgebung lernen die Teilnehmenden, Daten zu verschlüsseln und Netzwerkdienste abzusichern, fortgeschrittene Methoden der Zugriffskontrolle wie Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten und die bekannten Sicherheitsframeworks SELinux und AppArmor einzusetzen. Florian Winkler erklärt auch, wie man Logfiles mit sicherheitsrelevanten Vorfällen analysiert, geht auf das Thema Einbruchserkennung ein und gibt eine theoretische Einführung in das Penetration Testing. Anmeldung und Termine unter heise.de/s/EbE7 Am häufigsten investieren Unternehmen in quelloffene Cloud- und Containeranwendungen. Rund 40 Prozent wenden dafür Ressourcen auf. Jeweils ein Drittel setzt auf Datenbanken und andere Datenanwendungen, sowie Programmiersprachen und Frameworks. Letztere verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen starken Anstieg. Laut den Studienautoren deute dies auf eine vermehrte Entwicklung von OSS in Unternehmen hin. Weiterhin investiert jeder fünfte Betrieb in Open-Source-Betriebssysteme. Hingegen setzen nur jeweils fünf Prozent ihre Ressourcen für offene Blockchain- und Storage-Tools ein. Kubernetes: Nutzungszahlen seit 2021 verdoppelt Im Bereich der Cloud- und Containersoftware ist Docker in Unternehmen mit einem Nutzungsanteil von knapp 60 Prozent am stärksten verbreitet. Kubernetes kommt in rund 40 Prozent der Betriebe zum Einsatz, mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr 2021. Mehr als ein Fünftel verwendet Podman. Ähnlich viele Firmen nutzen das Monitoring-Tool Prometheus, das zuletzt neue PromQL-Funktionen erhielt. Gleichzeitig geben rund 15 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Unternehmen keine Cloud-nativen Anwendungen genutzt werden. (Bild: Perforce Software) Auf Linux-Rechnern in Unternehmen ist Ubuntu stark vertreten. Knapp 57 Prozent geben an, das offene Betriebssystem zu nutzen, das zuletzt in Version 25.04 erschienen ist. Fast ein Drittel verfügt über Debian-Systeme. Indes verwendet ein Viertel der Betriebe noch das inzwischen nicht mehr unterstützte CentOS, wobei die meisten den Wechsel auf Ubuntu planen. Weiterhin ist RHEL in mehr als jedem fünften Unternehmen vertreten. Weniger als zehn Prozent betreiben OpenSUSE, weniger als fünf Prozent SUSE Enterprise Linux. Anzeige OpenJDK überholt Oracle Java Bei den offenen Programmiersprachen und Laufzeitumgebungen führen JavaScript und Python mit einem Nutzungsanteil von jeweils 53 Prozent das Feld an. Die Nutzung von Python stieg in den vergangenen Jahren stetig an. PHP kommt auf 37 Prozent, Node.js auf 33 Prozent, C und C++ gemeinsam auf 29 Prozent. OpenJDK schlägt mit einer Verbreitung in Unternehmen von rund 28 Prozent die Alternative von Oracle, die in nur etwa 15 Prozent der Firmen zum Einsatz kommt. Noch im Vorjahr lagen beide Implementierungen der Java-Plattform gleichauf. (Bild: Perforce Software) Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass die eigene Organisation bei der Entwicklung eigener Anwendungen auf das React.js-Framework setzt. Knapp ein Viertel der Betriebe verwendet jQuery. Dahinter liegen Spring und Spring Boot, sowie Angular und Django. Für Datenbanken nutzen Firmen mit 51 Prozent mehrheitlich PostgreSQL, das 2024 erstmals häufiger als MySQL mit 37 Prozent zum Einsatz kam. Dahinter erreichten MariaDB, SQLite und MongoDB jeweils einen Nutzungsanteil von etwa 30 Prozent. Starke Anstiege verzeichneten Cassandra, Spark und Kafka von Apache. Sorge um Support hält Firmen vom Wechsel zu OSS ab Als größte Herausforderung für den Betrieb von OSS erachten Unternehmen die stetige Instandhaltung der Anwendungen mit Updates und Patches. Das nannten knapp zwei Drittel der Befragten. Jeweils 60 Prozent verweisen auf Sicherheits- und Compliance-Richtlinien sowie auf den Betrieb von nicht mehr unterstützten Programmen. In 57 Prozent der Unternehmen fehle es zudem an ausreichend Personal, um quelloffene Software betreiben und warten zu können. Umgekehrt sind rund 44 Prozent der Unternehmen bei einem Umstieg von proprietärer auf freie Software zurückhaltend, weil sie sich um professionellen Support und Wartung sorgen. Zudem verwendet jeder vierte Betrieb zusätzliche Funktionen und benutzerdefinierte Einstellungsmöglichkeiten, die ausschließlich in kommerziellen Programmen enthalten sind. Weitere Bedenken gibt es bei Compliance, Lizenzbedingungen und der Zuverlässigkeit von OSS. Zudem schätzt ein Fünftel der Befragten die Bedienung offener Software schwieriger ein als bei kommerziellen Anwendungen. Für die Studie kooperierte Perforce mit der Open Source Initiative und der Eclipse Foundation. Die Autoren befragten Mitarbeiter unterschiedlicher Branchen, die überwiegend aus Europa und Nordamerika stammten, zum Einsatz von OSS in ihren Organisationen. (sfe)