Gürtelrose-Impfung senkt Demenzrisiko

Teile den Artikel Eine Impfung gegen Gürtelrose scheint das Demenzrisiko signifikant zu reduzieren und ist damit ein Hoffnungsschimmer bei der weltweiten Suche nach wirksamen Präventionsmaßnahmen gegen Demenz. Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten der Universität Heidelberg und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat den Einfluss von Herpes-Zoster-Impfungen auf die Wahrscheinlichkeit einer Demenzdiagnose untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „JAMA Network Open“ nachzulesen. Wirkung der Impfung untersucht Seit dem 1. November 2016 bietet Australien Menschen im Alter von 70 bis 79 Jahren eine kostenfreie Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) an. Die Tatsache, dass nur wenige Wochen Unterschied im Geburtsdatum darüber entschieden, wer impfberechtigt war, bot den Fachleuten zufolge eine ideale natürliche Versuchsanordnung. Insgesamt wurden die Daten von 101.219 Personen ausgewertet, die hinsichtlich Gesundheitsverhalten und Vorerkrankungen sehr ähnlich waren, und die wichtigste Kenngröße der Studie war eine erstmalige Demenzdiagnose innerhalb eines Zeitraums von 7,4 Jahren nach Beginn des Programms, erläutert das Team. Impfberechtigung senkte Demenzrisiko messbar Die Analyse zeigte laut den Forschenden einen signifikanten Unterschied: Teilnehmende, die aufgrund ihres Geburtsdatums Anspruch auf die Impfung hatten, entwickelten um 1,8 Prozentpunkte seltener eine Demenz als ihre nur minimal älteren Vergleichspersonen, obwohl es keine auffälligen Unterschiede im Gesundheitsverhalten oder bei anderen Impfungen zwischen den Gruppen gab. Lesen Sie auch: Dieses Ergebnis ist durchaus vielversprechend und wenn sich der Schutzeffekt bestätigt, könnte die Herpes-Zoster-Impfung einen wichtigen Beitrag zur Verzögerung oder sogar Verhinderung von Demenz leisten, was insbesondere angesichts der derzeit begrenzten Möglichkeiten zur Prävention ein Durchbruch wäre. Allerdings mahnen die Forschenden zur Vorsicht bei den Rückschlüssen: Zunächst seien weitere Studien notwendig, um die Mechanismen besser zu verstehen und die Übertragbarkeit auf andere Bevölkerungsgruppen zu prüfen. (as)