Polizeieinsatz: Deutsches Ehepaar soll Kinder jahrelang in Spanien eingesperrt haben
Ein deutsches Elternpaar in Spanien soll seine drei Kinder jahrelang eingesperrt haben. Nach Angaben der örtlichen Polizei wurden die Kinder bei einem rund dreistündigen Einsatz im nordspanischen Oviedo befreit. Demnach handelt es sich um achtjährige Zwillinge und einen zehnjährigen Jungen. Die Kinder wurden in einem Heim untergebracht. Die Eltern wurden festgenommen. Gegen den 53 Jahre alten Deutschen und die 48-jährige Deutschamerikanerin erließ eine Richterin Untersuchungshaft ohne Recht auf Freilassung auf Kaution. Nach Angaben der Agentur Europa Press wurde gegen die Eltern ein Verfahren wegen häuslicher Gewalt mit regelmäßigem psychologischem Missbrauch und Kindesvernachlässigung eingeleitet. Laut Polizei gehen Ermittler davon aus, dass die Kinder seit der Anmietung des Hauses im Oktober 2021 dort festgehalten wurden. In Oviedo seien sie nie zur Schule oder zum Arzt gegangen. Spanische Medien wie der staatliche Fernsehsender RTVE und die Regionalzeitung La Nueva España berichteten, die Kinder seien bei ihrer Befreiung schmutzig, schwer vernachlässigt und deutlich unterernährt gewesen. Ein Polizeisprecher bestätigte die Angaben. Die Behörden machten zunächst keine Angaben, warum die Eltern ihre Kinder von der Außenwelt abgeschottet hatten. "Wir alle haben die Corona-Zeit und alles was darauf folgte miterlebt. Man kann nur spekulieren, was eine Familie dazu gebracht haben mag, sich so lange einzusperren", sagte Polizeikommissar Javier Lozano. Auch aus welchem Ort in Deutschland die Familie stammt und seit wann sie sich in Spanien aufhielt, war zunächst unklar.