Neues Anti-Serum: Mann lässt sich 18 Jahre lang von Schlangen beißen
Nein, auch Sie wollen einer Königskobra nicht begegnen, wenn kein Sicherheitsglas dazwischen ist An dieser Stelle findest du den Text-to-Speech Player Um den TTS Player darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung. externen Inhalt aktivieren Dabei können Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden (Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO) . Mit dem Aktivieren des Inhalts stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist Ihre jederzeit widerrufliche Einwilligung (über den Schalter oder über " Widerruf Tracking und Cookies " am Seitenende) zur Verarbeitung personenbezogener Daten nötig.. Mit dem Aktivieren des Inhalts stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie hier Der Mann hat Biss. Oder präziser: eine Vielzahl von Bissen. Bisse giftiger Schlangen, genauer gesagt. Und das freiwillig, nachdem er mit kleinen Dosen Schlangengift seine Immunität sukzessive erhöht hat. 18 Jahre lang ging das so. Die Bisse kamen dabei von 16 sehr gefährlichen Schlangenarten. Dann hat dieser nicht näher benannte US-Amerikaner einen Teil seines Blutes Wissenschaftlern der Columbia Universität in New York überlassen, die daraus mit dem Medizinunternehmen Centivax ein Gegengift entwickelt haben. Und dieses Gegengift hat es in sich: Normalerweise braucht es bei Giftschlangen immer genau das Serum, das exakt auf die jeweilige Schlange passt. So etwas wie ein „Breitband-Antibiotikum“, das möglichst viele verschiedene Probleme angehen kann, gibt es bislang nicht. Dank des nicht näher benannten Blutspenders ist es nun aber gelungen, ein ganz besonderes Serum zu entwickeln. Es soll gegen die Gifte der Königskobra, der Schwarzen Mamba und 17 anderer Giftnattern wirken. Sie alle zählen zur Familie der Elapidae, was der lateinische Ordnungsname für Giftnattern ist. US-Amerikaner Tim Friede (M.) hat mit einem Team das neue Serum entwickelt So großartig dieser Erfolg auch sein mag, hierin liegt auch die entscheidende Einschränkung des entwickelten Mittels: Es hilft oder würde helfen – weitere Tests an Tieren sind noch erforderlich – nur gegen die Familie der Giftnattern. Das Serum hilft nicht gegen Vipern So erklärt der Biochemiker Tim Lüddecke von der Universität Gießen gegenüber der dpa: „Die Gifte der Vipern, welche völlig anders wirken und anders aufgebaut sind, werden nicht adressiert.“ Und Bisse von Klapperschlangen, Ottern und Grubenottern sind deutlich häufiger als die von Giftnattern wie Kobras, Mambas oder Taipane. Dennoch wäre dieses neuartige Serum ein Segen für die Menschheit. Denn laut Weltgesundheitsorganisation werden jährlich rund 5,4 Millionen Menschen von Schlangen gebissen, wobei rund 2,7 Millionen Menschen schwere Vergiftungen erleiden. Neben den Tausenden Todesfällen (die Zahlen schwanken zwischen 80.000 und 140.000) erleiden etwa 400.000 Überlebende bleibende Schäden wie Amputationen oder Blindheit.