Rowan Trollope, CEO von Redis, hat im Blog angekündigt, dass er für die Redis-Datenbank künftig eine zusätzliche Open-Source-Lizenz anbieten wird: Die AGPL 3 (Affero General Public License), die von der Open Source Initiative anerkannt wird. Anzeige Trollope begründet den Schritt damit, dass der Wechsel zur Nicht-Open-Source Server Side Public License (SSPLv1) im März 2024 jetzt seinen Zweck erfüllt hat: Hyperscaler wie Amazon Web Services und Google Cloud Platform pflegen eigene Forks von Redis. Viele Open-Source-Projekte kämpfen mit der Übermacht der Hyperscaler, wie Trollope beklagt: "Wie kann man Innovationen und Investitionen in OSS-Projekte aufrechterhalten, wenn Cloud-Anbieter die Gewinne einstreichen und die Infrastruktur kontrollieren, ohne angemessene Beiträge zu den Projekten zu leisten, die sie ausbeuten?" Andererseits sorgen proprietäre Lizenzen für Ärger in der Community – ein aktuelles Beispiel ist NATS – die oft mit Forks reagiert. Aus Redis hat sich im März 2024 sofort Redict abgespalten. Ein Contributor schreibt auf Hacker News beispielsweise "Ich fühlte mich als Contributor einer echten FOSS-Codebasis betrogen". Aber es gibt auch Verständnis für die Abwehr der Hyperscaler: "Open Source war erfolgreich, weil es eine gemeinsame öffentliche Infrastruktur schuf. Aber die Hyperscaler haben daraus eine Extraktionsinfrastruktur gemacht: den Code ausbeuten, dessen Pflege unterlassen." Im Zuge des Lizenzwechsels kündigt der Redis-CEO eine Reihe weiterer Änderungen an: Die Schlüssel-Werte-Datenbank wird künftig Vektoren als Datentypen akzeptieren. Aus dem kommerziellen Ableger Redis Stack (SSPL-Lizenz) bekommt die Open-Source-Variante weitere Typen wie JSON, Zeitserien oder Wahrscheinlichkeiten. Hinzu kommen die Abfrage-Engine von Stack und Leistungsverbesserungen. Anzeige (who)