Kämpfe in der Ukraine: Osteuropahilfe mit düsterer Prognose - und sie benennt internes Problem

Kämpfe in der Ukraine: Osteuropahilfe mit düsterer Prognose – und sie benennt internes Problem Von: Peter Herrmann Drucken Teilen Die wiedergewählte Führung der Osteuropahilfe: (v. li.) Vize-Vorsitzender Eberhard Hahn. Vorsitzende Maria Reitinger, Schatzmeister Frank Dopfer und Jörn Bertleff. © Peter Herrmann Immer wieder organisiert die Osteuropahilfe Hilfstransporte in die Ukraine. An ein rasches Ende des Krieges glauben die Vorstandsmitglieder nicht. Icking – Seit dem Jahr 2019 sammelte der Verein über eine Million Euro Spenden ein, um damit vor allem den Kauf von Medikamenten, Stromaggregaten, Rettungsgeräten und Kleidung zu finanzieren. Die Hilfe erscheint angesichts des vor über drei Jahren ausgebrochenen Ukraine-Kriegs notwendiger denn je. In der jüngsten Jahresversammlung der „Osteuropahilfe der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Starnberg und München“ im Restaurant Klostermaier zeigte sich die wiedergewählte Vorstandschaft entschlossen, die Unterstützung fortzusetzen. Kämpfe in der Ukraine: Osteuropahilfe mit düsterer Prognose „Wir hoffen, dass wir weiterhin Spenden erhalten, denn ein Ende des Kriegs ist nicht abzusehen“, erklärte Schatzmeister Frank Dopfer. Ebenso wie die Vorsitzende Maria Reitinger hofft er auf eine überraschende Wende und einen dauerhaften Waffenstillstand. „Das würde bei der Organisation der Hilfstransporte vieles erleichtern“, betonte Reitinger. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr 45 Lieferungen von den drei Landkreisen aus in die Ukraine. Vorstandsmitglied Jörn Bertleff fuhr dabei zum Teil mit 40-Tonnen-Lkw an die Grenze. Dort funktionierte die Abfertigung laut Reitinger problemlos. „Die Pakete sind meist zwei bis drei Tage nach der Abfahrt in der Ukraine“, versicherte sie. Dank dem Verbindungsmann Andrij Gromjak und seinen Helfern in Brody gelang es, die Güter an Krankenhäuser und bedürftige Menschen im gesamten Land zu verteilen. Besonders benötigt werden nach wie vor Generatoren, Akkus, Verbandmaterial, Rollstühle sowie Kleidung und Feldbetten für Binnenflüchtlinge. Zudem verteilte die Osteuropahilfe Geld für Familienpatenschaften in Lwiw (Lemberg) und Brody, das eine Städtefreundschaft mit Wolfratshausen pflegt. Dank einer 40 000-Euro-Spende des Deutschen Tierschutzbunds konnte ein Tierheim in der Ukraine errichtet werden. Ohne Verjüngung droht dem Verein die Auflösung Nach den Berichten des Vorstands bestätigten 16 der insgesamt 83 Mitglieder per Akklamation Vorsitzende Maria Reitinger, Vize-Vorsitzender Eberhard Hahn und Schatzmeister Frank Dopfer in ihren Ämtern. Unterstützung erhalten sie vom ebenfalls einstimmig gewählten Vorstandsmitglied Jörn Bertleff. Frank Dopfer wünscht sich jedoch in absehbarer Zukunft eine Verjüngung der Osteuropahilfe. „Es muss neue Leute geben, die das übernehmen, sonst löst sich der Verein auf“, befürchtet er. Bertleff ist das einzige Vorstandsmitglied, das sich nicht im Rentenalter befindet. INFO: Wer die Osteuropahilfe unterstützen bzw. spenden möchte, wendet sich per E-Mail an an info@osteuropa-hilfe.de oder wählt die Rufnummer 0 15 77/2 66 85 60.