Demenz-Studie: Bluthochdruck-Therapie könnte Alzheimer-Risiko senken Von: Laura Knops Drucken Teilen Ein gut eingestellter Blutdruck kann möglicherweise das Demenzrisiko senken. Eine neue Studie zeigt, welche Therapie helfen könnte. Neben den Genen und dem Alter spielen möglicherweise auch die Lebensumstände bei der Entwicklung von Demenz und Alzheimer eine wichtige Rolle. Mit der richtigen Ernährung kann jeder etwas gegen die Erkrankungen unternehmen. Die Impfung gegen Gürtelrose soll ebenfalls vor Demenz schützen. Eine aktuelle Studie zeigt nun: Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, könnte nicht nur Bluthochdruck verhindern, sondern auch das Demenz-Risiko senken. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Nature Medicine veröffentlicht. Bedeutung der Blutdruckkontrolle zur Prävention von Demenz Der Blutdruck ist ein wichtiger Gesundheitsindikator: Ein optimaler Wert liegt bei etwa 120/80 mmHg. © Westend61/Imago Die Studie des Southwestern Medical Centers der University of Texas hat den Zusammenhang zwischen Blutdruck und Demenzrisiko genauer untersucht. Im Rahmen der Untersuchung analysierten die Wissenschaftler die Daten von 33.995 Menschen aus ländlichen Regionen Chinas. Alle Teilnehmer waren mindestens 40 Jahre alt und wurden bisher nicht aufgrund ihres Bluthochdrucks behandelt. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt eine intensive Blutdruckbehandlung, einschließlich blutdrucksenkender Medikamente und Coachings zur Anpassung des Lebensstils (wie Gewichtsreduktion, weniger Salz und Alkohol) sowie Geräte und Anleitungen zur Blutdruck-Überwachung zu Hause. Die restlichen Teilnehmer erhielten dagegen nur die übliche Versorgung. Der Blutdruck wurde nur kontrolliert und eine Lebensstil-Änderung empfohlen. Die 13 Risikofaktoren einer Demenz Fotostrecke ansehen Geringeres Demenz-Risiko durch veränderten Lebensstil und Blutdruck-Therapie Nach vier Jahren zeigte sich, dass die Gruppe mit der intensiven Blutdruckkontrolle ein um 15 Prozent geringeres Risiko hatte, an Demenz zu erkranken, verglichen mit der Kontrollgruppe. Zudem war das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen in dieser Gruppe um 16 Prozent reduziert. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer effektiven Blutdruckkontrolle zur Vorbeugung von Demenz. Laut Jiang He, einem der Hauptautoren der Studie, sollten solche Interventionen weltweit umgesetzt werden, um die Folgen durch Demenz zu verringern. Prof. Tara Spires-Jones von der Universität Edinburgh betonte zudem gegenüber dem Wissenschaftsmagazin New Scientist, dass die Behandlung von Bluthochdruck zwar keine Garantie gegen Demenz biete, jedoch neben anderen Risikofaktoren wie Rauchen, Inaktivität und soziale Isolation ein wichtiger Faktor zur Risikominderung sein könnte. Deutsche Herzstiftung: Bluthochdruck-Therapie könnte Demenz-Risiko senken Der Blutdruck ist ein wichtiger Gesundheitsindikator: Ein optimaler Blutdruck liegt bei etwa 120/80 mmHg. Die Deutsche Herzstiftung unterstreicht, dass die Kontrolle des Blutdrucks nicht nur vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützt, sondern auch das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen reduzieren könnte. Um das Demenzrisiko zu senken, empfehlen die Experten der Deutschen Herzstiftung eine regelmäßige Blutdruckkontrolle und Anpassungen im Lebensstil. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen. Transparenzhinweise