Erdbeben in Südostasien: EU richtet Luftbrücke für Erdbebenopfer in Myanmar ein
Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar hat die Europäische Union eine humanitäre Luftbrücke eingerichtet. Der erste Flug soll von Kopenhagen aus starten. Das kündigte die EU-Kommission in Brüssel an. Die Lieferung mit 80 Tonnen Hilfsgütern wie Zelten, Wasser und Medizinprodukten soll an das UN-Kinderhilfswerk Unicef übergeben werden. Nach Angaben der regierenden Militärjunta in Myanmar wurden mittlerweile 2.886 Leichen geborgen. Mehr als 4.600 Menschen wurden verletzt, rund 370 werden noch vermisst. Fünf Tage nach dem Beben wurde ein 26-jähriger Mann in der Hauptstadt Naypyidaw von einem Team aus türkischen und einheimischen Rettungskräften lebend aus den Trümmern geborgen. Sorge vor möglichem Wirbelsturm Viele Menschen schlafen im Freien – ohne Wasser, Nahrung oder Hitzeschutz. Hinzu kommt die wachsende Sorge vor einem möglichen Zyklon, der die Lage weiter verschärfen könnte. Internationale Hilfsorganisationen sorgen sich zunehmend wegen der katastrophalen Zustände in dem Bürgerkriegsland. Die örtlichen Behörden seien angesichts des Ausmaßes der Schäden überfordert. "Die Lage bleibt kritisch, da Unterbrechungen der Kommunikationsdienste und Straßenschäden die Hilfsmaßnahmen insbesondere in Sagaing behindern", teilte das Büro der Vereinten Nationen für Projektdienste (UNOPS) mit. Sagaing gehört zu den sechs von dem Erdbeben besonders schwer getroffenen Gebieten. Dort leben UNOPS zufolge 28 Millionen Menschen. Die ländlichen Gebiete von Sagaing stünden größtenteils unter der Kontrolle bewaffneter Widerstandsgruppen, die gegen die Militärregierung kämpften, teilte die International Crisis Group mit. Angesichts der Restriktionen des Regimes und der komplexen Struktur lokaler Verwaltungen seien diese am schwierigsten zu erreichen. Schüsse auf Hilfskonvoi Soldaten der Militärregierung in Myanmar gaben Warnschüsse auf einen Konvoi des Chinesischen Roten Kreuzes ab. Es habe weder die Regierung noch die Botschaft über seine Anwesenheit informiert, hieß es von der Militärregierung. Die Warnschüsse seien abgegeben worden, nachdem der Konvoi nicht wie aufgefordert stoppte. Dem Rettungsteam gehe es gut, die Hilfsgüter seien an einem sicheren Ort, teilte das chinesische Außenministerium in Peking mit. © Lea Dohle Newsletter Was jetzt? – Der tägliche Morgenüberblick Starten Sie mit unserem kurzen Nachrichten-Newsletter in den Tag. Erhalten Sie zudem freitags den US-Sonderletter "Was jetzt, America?" sowie das digitale Magazin ZEIT am Wochenende. Registrieren Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt. Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement. Diese E-Mail-Adresse ist bereits registriert. Bitte geben Sie auf der folgenden Seite Ihr Passwort ein. Falls Sie nicht weitergeleitet werden, klicken Sie bitte hier . Auch das benachbarte Thailand war von dem Beben betroffen. In der Hauptstadt Bangkok schwanden die Hoffnungen, noch Überlebende aus den Trümmern eines Hochhauses zu bergen. Bislang wurden 15 Leichen geborgen, 72 Menschen werden noch vermisst.