Schwere Zeit für Pendler: Am Kölner Hbf fährt kaum ein Zug

Der Bahnverkehr zwischen Köln und Koblenz auf der linken Rheinseite wird komplett stillgelegt. Die Bahnstrecke auf der anderen Rheinseite ist offen. Von der Sperrung betroffen sind in Köln auch die Strecken nach Euskirchen und Aachen . Der Kölner Hauptbahnhof wird in den kommenden Wochen für Pendler und Bahnreisende zu einer Problemzone. Weil ein neues elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen wird, werden von Freitagabend, 21.00 Uhr, bis Montag, 19. Mai, um 5.00 Uhr fast alle Züge umgeleitet oder Ersatzbusse eingesetzt. Betroffen ist vor allem der Regionalverkehr. Die ICE-Sprinter von Bonn nach Berlin fallen aus. Nach Angaben der Deutschen Bahn handelt es sich um eine der größten Sperrungen im Großraum Köln . Der Zug-Stopp dauert rund zweieinhalb Wochen. Der Kölner Hauptbahnhof ist mit täglich 180.000 Reisenden der meistbesuchte Bahnhof in Nordrhein-Westfalen. «Alle Beteiligten wissen, dass wir den Fahrgästen in dieser Zeit viel zumuten», sagte Marcel Winter, Geschäftsführer von go.Rheinland, die den Nahverkehr auf der Schiene gestaltet. Über 100 Busse ersetzen Regionalzüge Statt der Züge fährt Schienenersatzverkehr. Eine Flotte von über 100 Bussen wird eingesetzt. Betroffen sind sechs Regionalexpress-Linien, sechs Regionalbahn-Linien und mehrere S-Bahn-Verbindungen. Laut Bahn werden die Busse in der Zeit etwa 700.000 Kilometer fahren. Start und Ziel des Ersatzverkehrs sind in Köln der Hauptbahnhof, die Bahnhöfe Messe/Deutz und Hansaring, sowie Horrem in Kerpen, Euskirchen und der Bonner Hauptbahnhof. Von Bonn aus fahren Busse weiter nach Koblenz und ins Ahrtal. Während der Sperrung werden letzte Arbeiten erledigt und die Technik des neuen Stellwerks «Linker Rhein» geprüft. Ende 2025 wird ein weiteres Stellwerk für den Hauptbahnhof in Köln fertig. Beide Maßnahmen kosten zusammen 360 Millionen Euro. Von Verspätungen und Zugausfällen geplagte Fahrgäste können nach Ende der Arbeiten auf bessere Zeiten hoffen. «Die neuen Stellwerke sorgen zukünftig dafür, dass die Züge im Bahnknoten Köln flexibler und weniger störungsanfällig verkehren können», verspricht die Bahn.